Forward Control
Der Forward Control war der praktischste aller Landys, da er durch die Verlängerung der Ladefläche und die Verlagerung des Getriebes, des Fahrersitzes und des Lenkers noch mehr zuladen konnte. Der FWC schaffte es sogar nach Hollywood. Auf seiner Basis wurden die Fahrzeuge des Kinofilms Judge Dredd gebaut, siehe hier.
Geschichte
IIa 109 FWC
Auf einer Präsentation vom Militär (1957) hatte Tom Barton die Idee zu diesem Fahrzeug. 1960 lief der erste Prototyp vom Band und hatte dann 2 Jahre später seine Premiere in London auf einer Nutzfahrzeugausstellung. Die ersten Modelle basierten auf der Serie IIa und wurden Land Rover Serie IIa 109 FWC genannt. Ab 1966 bis wurden diese dann zu einer Serie IIb mit 110 Zoll Radstand mit dem Namen Serie IIb 110 FWC. Auf Grund der Optik war dieser Landy ein ziemlicher Reinfall. Es wurden noch nicht einmal 5.500 Fahrzeuge gebaut und 1973 wurde dann auch die Produktion eingestellt.
Audch der spanische Lizenzbauer Santana baute auf der Serie IIa Basis einen FWC, den 1300 FWC.
Serie III FWC
Auch auf Basis der Serie III hat es FWC gegeben. So gab es eine Reihe von Feuerwehr-Umbauten. Diese stammten jedoch nicht direkt von Land Rover sondern von Drittanbietern, die meistens von Land Rover zertifiziert waren.
101 FWC
Fahrzeugdaten für 101 Forward Control | |
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Sitzplätze | Keine Angaben |
Radstand | 2.565 |
Türen | 2 |
Maße |
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Leergewicht (kg) | Keine Angaben |
Achslasten (kg) |
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zul. Gesamtgewicht | Keine Angaben |
max. Dachlast | Keine Angaben |
Anhängelasten (kg) |
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Geländeleistung (bei EU Leergewicht) |
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Tankinhalt | 109,2 l |
Es folgte der 101 Forward Control auf Basis des Range Rover, mit V8 Motor und LT95 Getriebe, der 1972 vorgestellt wurde. Er wird auch als Land Rover 1 ton bezeichnet und wurde ausschliesslich dem Militär angeboten. Er entstand unter der Leitung von Norman Buzby. 1975 ging dann die erste Auftragsserie des britischen Militärs ein und es wurden bis 1978 2.700 Stück gebaut. Die australische Armee bestellte 50 Stück davon.
Durch abnahme etlicher Karosserieteile, konnte das Fahrzeug von 1.842 kg auf 1.587 kg erleichtert werden und somit Lufttransporttauglichkeit erreichen. Es gab ihn als Links- und Rechtslenker sowie in 12 und 24 Volt Ausführung. Als Option gab es eine vordere Winde und eine angetrieben Welle, die hinter der Anhängerkupplung lag. Durch Abnehmen der Anhängerkupplung, die mittels einer Kette mit dem Flansch verbunden war, konnte die Welle zugänglich gemacht werden und durch einen blauen Knopf im Führerhaus in Betrieb genommen werden. Dazu musste vorher das Sperrdifferenzial eingeschaltet werden. Es gab einen Prototyp für die australische Armee, wo ein Rubery Owen Anhänger an die Welle angeschlossen wurde und so eine 6x6 Fahrzeugkombination entstand.
Sogar in einigen wenigen Filmen ist dieses Fahzeug zu entdecken, z.B. in Mein grosser Freund Joe.
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101 FWC mit angetriebenem Rubery Owen Anhänger.
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Anhängerkupplung mit Wellenantrieb
Prototypen


Verwendung
Neben dem Militär als Hauptnutzer, wurde der FWC von vielen Firmen ( z.B. Rosenbauer, Marshall) Umgebaut und mit eigenen Aufbauten versehen um als Kommunalfahrzeug, z.B. bei der Feuerwehr, seine Dienste zu versehen. Er wurde auch häufig als Ambulanzfahrzeug genutzt. Er war mit der Zuladung von 1,5 Tonnen ein echtes Arbeitstier. Die Modelle ohne V8 Motor waren trotzdem alle ziemlich überfordert bei dem Gewicht des Fahrzeuges. Der 101 war u.a. auch im Ersten Golfkrieg im Einsatz.
Nach der Ausmusterung von Feuerwehr und Militär bekammen viele FWC ein zweites Leben als Campingfahrzeug. Im Gelände, das er ganz gut meistert steigt allerdings der Verbrauch weit über die 20 l Marke. Kein Wunder, wog der FWC doch schon leer 1,9 Tonnen. Die Reifen in der Grösse von 9.00X16 waren für Geländefahrten schon die optimale Wahl. Man tut sich heutzutage allerdings etwas schwer die Grösse noch zu bekommen. Fündig wird man noch bei Herstellern von Traktorenreifen.
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Forward Control Feuerwehr aus Faistenau mit Aufbau von Rosenbauer.
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Das gleiche Fahrzeug von der anderen Seite.
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101 FWC der australischen Armee.
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Das gleiche Fahrzeug, Rückseite.
Technik
Auf dem Rahmen des 109 wurde das Frontlenker Prinzip geboren (englisch COE für Cab over engine).
Den IIa 109 FWC gab es mit 2 Benzin Motorvarianten (allerdings auch als Diesel konnte er bestellt werden).
Zum einen verbaute Land Rover den wassergekühlten 4 Zylinder mit 2286 ccm ( 77 PS / 4250).
Die etwas stärkere und auch durstigere Variante war der wassergekühlte 6 Zylinder mit 2625 ccm( 83 PS /4500).
Im 101 Forward Control kam dann der 3,5 l Rover-V8 Motor zum Einsatz.
Motoren
IIa 109 FWC
Motor | Hubraum | Zylinder | Kraftstoff | Leistung / min-1 | Drehmoment / min-1 | CO2/km (Herstellerangabe) | Bemerkung |
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2,25 L Benzin | 2,25 l | 4 | Benzin | 56,63 kW (77 PS) / 4.250 | 163 / 2.000 | ||
2,6 L Benzin | 2,6 l | 6 | Benzin | 61,05 kW (83 PS) / 4.500 | 173.35 / 1.500 |
101 FWC
Motor | Hubraum | Zylinder | Kraftstoff | Leistung / min-1 | Drehmoment / min-1 | CO2/km (Herstellerangabe) | Bemerkung |
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Rover-V8 | 3,5 l | 8 | Benzin | 12 V: 89,48 kW (121,66 PS) / 5.000 24 V: 86,50 kW (117,61 PS) / 5.000 |
12 V: 238 Nm / 2.500 24 V: 230,23 Nm / 2.500 |
Weiterführende Links
Literatur
- Nick Dimbleby: Das grosse Land Rover Buch. Heel, Gut Pottscheid 2008, 978-3-89880-946-7.