British Trans-Americas Expedition

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Anfang der 1970er Jahre suchten verschiedene Gruppen aus der Wirtschaft und Politik in den USA eine Möglichkeit, das Interesse wieder auf die Panamericana zu lenken. Diese wichtige Handelsroute ist auch heute noch durch den sogenannten "Stopper" El Tapon (Darién Gap) unterbrochen, was störend für den Handel ist. Präsident Nixon selbst hatte den Ausbau der Straße gefordert und gefördert. Aber Ingenieure und andere Fachleute beiderseits des Darién Gap hielten es für unmöglich, dort eine Straße hindurch zu bauen und so verschwand dieses wichtige Handelprojekt aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit. Eine sehr aufwändige und mit viel Geld untermauerte Expedition fand bereits 1962 statt, bei der General Motors mit einer Corvair versuchte den Streifen zu durchqueren. Dieses Vorhaben scheiterte, das Fahrzeuge wurde im Dschungel aufgegeben und von der British Trans-Americas Expedition 1972 gefunden.

Auf der Suche nach Leuten, die das durchführen können, landete man irgendwann bei den Briten. Der vorgesehene Expeditionsleiter frug bei dem erfahrenen Expeditionsleiter und Soldaten Major John Blashford-Snell an, ob er das Ganze für möglich halten würde. Dieser hatte bis zu dem Zeitpunkt noch keine Berührungspunkte mit Expeditionen auf den amerikanischen Kontinenten gehabt, war aber nach kurzem von der Idee gefesselt. Als der bisherige Expeditonsleiter versetzt wurde, übernahm dann Blashford-Snell die Leitung.

Bei der Suche nach geeigneten Fahrzeugen, zog man selbstverständlich einen Land Rover in Betracht. British Leyland, zu denen Land Rover zu dieser Zeit gehörte, brachte dann den 1970 auf dem Markt eingeführten Range Rover ins Spiel. Land Rover fehlte noch eine medienwirksame Kampange, die die Möglichkeiten des Fahrzeugs deutlich macht und so zeigten sie deutliches Interesse an diesem Abenteuer.

Im Ergebnis wurde am 03. Dezember 1971 die British Trans-Americas Expedition mit 2 Range Rover Fahrzeugen gestartet. Die Teilnehmer rekrutierten sich aus den Reihen der 17th und 21st Ulanen (Lancers), angeführt von Blashford-Snell. Sie führte von Anchorage, Kanada bis zur Südspitze Feuerlands und dauerte bis zum 10. Juni 1972. Die Strecke betrug über ca. 29.000 km (!) entlang der Panamericana.

Die Fahrzeuge

Die Expedition startete mit zwei Range Rover Classic und im Darién Gap Abschnitt wurde noch eine gebrauchte Serie II als Vorrausfahrzeug (auf den Namen "Pathfinder" getauft) gekauft.

Range Rover Classic

Die beiden Range Rover (Kennzeichen VXC 765K und VXC 868K) waren Standardfahrzeuge aus der normalen Produktion, die ursprüglich für den Expport in die Schweiz vorgesehen waren, also Linkslenker. Sie wurden im Vergleich zu den Anforderungen der Expedition nur leicht modifiziert:

  • Verstärkte Zugösen
  • Spezielle Stoßstangen, gebaut aus zwei einzelnen Stoßstangen
  • Tankschutz
  • Schnorchel
  • Fairey Spindelwinde
  • Zusatz-Halogenleuchten
  • Doppelbatteriesystem
  • Abnehmbare Frontkotflügel für schnelle Reifenwechsel oder Radreparaturen
  • Überrollkäfug
  • Dachgepäckträger
  • Öltemeperatur- und Druckanzeige
  • Funk

Zu Beginn waren die Fahrzeuge mit Firestone All-Traction Sumpfreifen ausgestattet. Diese erwiesen sich doch genau im Sumpf als Fehler und man wechselte später auf normale Cross-Country Reifen.

Heute steht VXC 868K im Heritage Motor Centre, Gaydon U.K. und VXC 765K in der größten privaten Land Rover Sammlung Dunsfold.

Serie II

Die Expeditionsteilnehmer waren in mehrere Gruppen aufgeteilt. Es gab ein Vorauskommando um den Weg zu finden, eine wissenscjhaftliche Gruppe, die Fahrzeuggruppe um die Range Rover herum, und eine Versorgungsgruppe, die mit gut 30 Pferden startete. Der Expeditionsleiter, der in sich erst in Panama am Anfang des Darién Gap mit allen andere traf, musste möglichst flexibel zwischen den Gruppen hin- und her wechseln können. So wurde die Idee geboren, noch ein Fahrzeug dazu zu nehmen. Toyota bot an ein Fahrzeug zu stellen, dies wurde vom Expeditionsleiter aus Rücksicht auf den Sponsor Land Rover abgelehnt. Es wurde eine gebrauchte Serie II gekauft. Dieses Fahrzeug ist arg gebeutelt worden. Die Bremsen versagten immer mal wieder, so dass das Fahrzeug bewusst in Grabenwände oder gegen Bäume gefahren wurde, um es zu stoppen. Entsprechend lediert sah es am Ende aus. Aber es hat ohne Schaden oder Ausfall den gesamten Part des Darién Gap durchquert. Eine enorme Leistung, bedenkt man, dass die Range Rover mehrfach Differentialschäden hatten.

Kanada

Von Anchorage, wohin die Fahrzeuge mit der RAF eingeflogen wurden, ging es über den verschneiten und gefrorenen Alaska Highway zunächst Richtung Yukon. Hier wäre die Expedition schon beinahe zu Ende gewesen. Einer der beiden Ranges kollidierte mit einem liegengebliebenen LKW und konnte ohne Reparatur nicht weiterfahren. Das Team schleppte den defekten Wagen zu einem Leyland Händler in Vancouver, warteten dort auf Ersatzteile aus England und reparierten ihn. Dieser Vorfall sorgte für über eine Woche Verzögerung.

Panama

Erst in Panama komplettierte sich das ganze Team.

Tapón del Darién

Sicherlich der schwierigste und abenteuerlichste Teil der Expedition war der Tapón del Darién, auch Darién Gap genannt. Dieses Gebiet ist ein unzugängliches, bergiges, mit Flüssen und Sümpfen durchzogenes Urwaldgebiet Panamas, an der Grenze zu Kolumbien. Auf kolumbianischer Seite galt es dann noch den großen Atrato Sumpf zu überqueren. Es gibt dort keine Straße sondern nur wenig bekannte Trampelpfade. Hier fehlen der Panamericana gut 110 km Straße, die bis heute nicht gebaut wurden, da dies zu unwirtschaftlich und umweltschädlich wäre. Für die Überwindung dieses Abschnitts wurden alleine schon 3 Monate veranschlagt. Diverse Versuche dieses Gebiet mit Fahrzeugen zu durchqueren hatte es bereits gegeben. Zuerst versuche es 1959/1960 ein ehemaliger SAS Soldat mit einer Land Rover Serie II, die gerade auf den Markt gekommen war bei der Trans-Darien Expedition. Er war erfolgreich. Dann die oben bereits erwähnte Expedition von General Motor mit eine Corvair. Jetzt kam die dritte, mit zwei Range Rovern und später kam noch eine Serie II dazu.

Die klimatischen Verhältnisse waren extrem. Schon nach 3 Tagen zeigte die Kleidung der Teilnehmer erste Verrottungserscheinungen. Das Ziel war es, unbedingt vor dem Einsetzen der großen und langen Regenfälle diesen Abschnitt und den Atrato Sumpf hinter sich zu lassen. Die Fahrzeuge waren entweder auf den eigenen Rädern unterwegs oder sie wurden auf eigens dazu mitgebrachte Boote verladen um sie über Flußpassagen zu manövrieren.

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