Serie 2,25 L Benzinmotor / Elektronische Zündung

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Ältere Benzinfahrzeuge besitzen einen klassischen elektromechanischen Zündverteiler. Wie diese funktionieren und welche Nachteile diese haben ist hier beschrieben: Zündung Benzinmotor.

Als Alternative dazu gibt es Umbausätze, die in den vorhandenen Zündverteiler eingebaut werden oder ein Komplettsystem, welches den gesamten Zündverteiler ersetzt: Die 123ignition. Die Umbausätze haben den Nachteil, dass sie nicht alle mechanischen Teile ersetzen die verschleißen oder ungenau sind und gewartet werden müssen. Der Vorteil ist, dass sie in Fahrzeugmodelle eingebaut werden können, für die es keine 123ignition gibt.

123iginition

Die 123ignition gibt es, neben einigen anderen Fahrzeugtypen, für Vier- und Sechzylinder Land Rover. Die Modelle heissen entsprechend 123\GB-4-R-V und 123\GB-6-R-V. Sie sind mit Unterdruckanschluß ausgestattet um Schaltvorgänge zu erkennen. Die Vorteile dieses Komplettsystems sind:

  1. 16 feste Zündkurven
    Einer bestimmten Drehzahl ist jeweils ein bestimmter Frühzündwinkel zugeordnet. Die Verstellung erfolgt also nach einer programmierten Kurve und nicht nach verschleiß- und verstellgefährdeten mechanischen Teilen (Fliehkraftregler, Unterdruckverstellung).
  2. Gradgenaue Zündung
    Nach einer Drehung von jeweils 90° der Zündverteilerwelle sollte bei einem Vierzylindermotor idealerweise eine Zündung erfolgen. Der Unterbrecherkontakt, der an dieser Stelle bereits für eine tolerierte Ungenauigkeit von bis zu 6° an der Kurbelwelle sorgen kann, fällt weg. Der 90° Winkel wird elektronisch exakt kontrolliert.
  3. Drehzahlunabhängige Ladung der Zündspule
    Bei mechanischen Unterbrecherkontakten wird die Zeit, die die Zündspule zum Laden für den nächsten Zündfunken hat, immer kürzer, je schneller der Motor dreht. Die Leistung des Zündfunkes nimmt also mit steigender Drehzahl ab. Die 123ignition ist drehzahlunabhängig und regelt die Ladung der Spule elektronisch.
  4. Weniger mechanische Verschleißteile
    Als einzige Verschleißteile bleiben der Verteilerfinger und die Verteilerkappe. Der Verteiler muss weder gereinigt noch gechmiert werden. Eine Verstellung durch Gebrauch und Verunreinigung fällt weg.
  5. Berücksichtigung von Schaltvorgängen
    Das 123igniton Modell für den Land Rover besitzt noch einen Unterdruckanschluß um Schaltvorgänge zu entdecken (hoher Unterdruck durch geschlossene Klappe im Vergaser). In dem Fall regelt er per Frühzündwinkelverstellung die Drehzahl während des Schaltvorgangs herunter.

Montage

Die Montageanleitung beinhaltet alle notwendigen Schritte, die zum erfolgreichen Einbau notwendig sind. Die neueren Modelle haben keinen fest voreingestellten Frühzündwinkel vom 10° mehr, so dass der Herstelleranleitung für die Einstellung der statischen Frühzündung gefolgt werden kann.

Die einzelnen Schritte sind:

Markierung erster Zylinder
1. Feststellen welches Zündkabel zum ersten Zylinder geht.

Bei dem 2,25 Liter Motor ist das der Zylinder an der Motorstirnseite. Die Aufnahme für den Zündverteiler am Motorblock besitzt ausserdem eine Markierung, die auf den ersten Zylinder zeigt.


2. Drehrichtung des Verteilers ermitteln. Dazu die Verteilerkappe abnehmen und den Motor mit dem Anlasser drehen lassen. Vorher das Zündkabel von der Zündspule trennen.

3. Zündreihenfolge ermitteln. Der Drehrichtung folgend über die Verteilerkappe feststellen welches die nächsten Zylinder in der Zündreihenfolge sind.

4. Den Motor von Hand weiterdrehen, bis der Verteilerfinger vor der gemerkten Position des ersten Zylinders steht. Er zeigt jetzt auf die Markierung auf dem Motorblock udn steht jetzt kurz vor dem OT des Arbeitstakts.

5. Gemäß Herstellerangabe den statischen Frühzündwinkel einstellen. Die Markierungen dafür sind entweder auf der Getriebeglocke und dem Schwungrad. Dort ist dann ein Sichtfenster angebracht oder auf dem Kurbelwellenrad des Keilriemens mit einem gezackten Blech im Bereich des Dynamos. Die Kerbe des Kurbelwellenrads sollte schon kurz vor den entsprechenden Markierungen des Frühzündwinkels stehen. Den Motor ein Stück weiterdrehen, bis die Markierungen auf der gewünschten Winkel fluchten.

6. Die gewünschte Zündkurve auswählen. Dazu die seitliche Innensechskantschraube des Vereteilers herausdrehen und die gewünschte Programmnummer and dem Mikroschalter mit einem kleinen Schraubenzieher einstellen. Normalerweise fängt man mit dem kleinsten Winkel an, also Programm "0".

7. Den Verteiler jetzt einsetzen. Bei dem 2,25 Liter Motor gibt es eine asymetrisches Adapterplatte, die nur in einer Richtung eingesetzt werden kann. Sie hat eine Nut, in die der Mitnehmer des Verteiler greift. Dazu den Verteiler drehen, bis er in der Nut einrastet. Der Verteilerfinger sollte wieder auf den ersten Zylinder zeigen.

8. Das rote Pluskabel des Verteilers am Zündspulenplus anschliessen und die Zündung einschalten.

9. Nun sollte durch einen der länglichen Schlitze auf der Verteilerplatte eine leuchtende LED zu sehen sein. Wenn nicht, den Verteiler so lange in Drehrichtung der Zündung drehen, bis die LED erscheint. Jetzt den Verteiler in entgegengesetzter Richtung zurück drehen, bis die LED soeben erlischt. Den Verteiler mit der Halteklemme in dieser Position fixieren.

10. Verteilerdeckel aufsetzen und die Zünkerzen in der richtigen reihenfolge verkabeln. Das schwarze Massekabel an die Spulenmasse anschliessen. Unterdruckschlauch aufstecken.

11. Zündung an und Motor starten. Läuft alles, auch unter Last ohne Fehlzündungen, kann ein Programm mit größerem Frühzündwinkel gewählt werden. Dabei immer auf Motorklopfen achten! Das Klopfen kann den Motor zerstören.