Radlager Spannhülse-Umrüstung (Technik): Unterschied zwischen den Versionen

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=== Radlager - zur Umrüstung von "altem" Sytem auf TD5-System ===
 
=== Radlager - zur Umrüstung von "altem" Sytem auf TD5-System ===
  

Version vom 16. März 2011, 17:46 Uhr

Radlager - zur Umrüstung von "altem" Sytem auf TD5-System

In dem Technikartikel "Radlager Defender" ist beschrieben, wie man Radlager bzw. deren Spiel korrekt einstellt. Das ist nötig bei allen Defender (pre-TD5), RangeRover Classic und Disco1, sowie Serien-LandRovern.

Nun gibt es aber durchaus Gründe, warum man das TD5-System mit der Spannhülse zwischen den Lagern wertschätzen könnte. Sagen wir - das Thema ist in Diskussion und eine endgültige Einigung gibt es nicht. Mit beiden Systemen fahren Autos herum, das schon seit langen Jahren. Grundsätzlich verkehrt wird man auf beiderlei Weise nichts machen.

Was gäbe es an dem alten System der Radlagerung zu bemängeln ?

Meiner Meinung nach ist es, daß die Radlager sehr oft ihr sorgsam eingestelltes Spiel nicht halten. Es liegt die Beobachtung an einem Defender 130" mit Wohnaufbau in einer Werkstatt zugrunde, daß das Spiel unüblich oft nachgestellt werden musste, wobei wir ein korrektes Einstellverfahren voraussetzen können.

Und dann kann man ja an alten Achsen erkennen, daß die Radlager beginnen, auf dem Achsstummel zu schleifen. Das gute Schnittschema in dem Artikel "Radlager Defender" zeigt, wie das LAger in der Radnabe sitzt. Der LAgeraußenring ist in die Radnabe mittels Preßpassung fest. Da regt sich nichts. Aber der Lagerinnenring, der auf den Achsstummel mitsamt LAgerkäfig und -rollen nur aufgeschoben ist, der beginnt mitzudrehen. Das wurde schon zu Serie I-III - Zeiten beobachtet und Versuche, ihn mit Loctite etc. am Mitdrehen zu hindern waren allesamt erfolglos.

An diesem Bild erkennt man die Schleifspuren (rote PFeile), sowohl auf dem Achsstummelrohr, als auch an der Verdickung am Achsstummelschaft - gegen den das innere Radlager gespannt wird.

Achsstummel-Schleifspuren.jpg

Diese Schleifspuren sind nun wirklich kein Einzelfall. Ich möchte fast schätzen, daß alle alten Achsstummel welche aufweisen. Jedenfalls alle, die sich an Range Rover und Serie III Achsen befanden, die ich früher mal demontierte. Irgendwann bleibt es beim Achsstummel nicht nur bei Schleifspuren, sondern es entsteht Materialabtrag. Man kann ihn mit dem Fingernagel gerade eben spüren - nicht gleich, aber nach irgendeiner höheren Laufleistung. EIGENTLICH müsste man nun diesen Achsstummel erneuern. Denn dann ist der wieder maßhaltig und man hat Chance, daß das eingestellte Radlagerspiel auch langfristig so bleibt. BLOSS garantiert mir niemand, daß das auf Dauer so bleibt - denn sonst hatte die Problematik nach der korrekten Ersteinstellung im Werk ja nie überhaupt auftreten können.

Es scheint so, als wären sehr schwere Fahrzeuge (angesprochener 130er) und solche mit größeren Reifen (größer gleich 7.50R16, speziell bei 35" Bereifung mehren sich jüngst die Berichte in Foren) davon betroffen. In diesen Fällen erlebt man Nachstellbedarf weit "vor der Zeit", liegen die Bedingungen nicht vor, mag man lange ungeschoren bleiben.

Der exemplarische 130er Defender wurde von einer Werkstatt auf die TD5-Radlagerspannhülse "aufgerüstet" und danach war Ruhe mit dem Nachstellen.


Was spricht gegen die Spannhülse vom TD5 ?

Einige Argumente lesen sich wiederum im Artikel "Radlager Defender". Wobei man sich an dieser Stelle überlegen kann, wieso das Spannhülsensystem überhaupt zu Problemen führt. Ok, es ist häufiger vorgekommen, daß am TD5-Defender Radlager kaputt gehen. Das aber liegt nun nicht an der Spannhülse. Das liegt daran, daß Rover an Schmierfett gespart hat, als es die Achsen zusammenbaute, und daran, daß die neueren Achsen durch Dichtringe - im Gegensatz zu Baujahren grob vor Anfang der 90er - kein Achsöl mehr zur Radnabe auch der Hinterachse lassen. Es kommt ja sogar zu Rost in der Radnabe.

Repariert man einen solchen Schaden, könnte gegen die Wiederverwendung der Spannhülse sprechen, daß man nicht gut ausmessen kann ob sie mit neuen Lagern noch paßt. Es gibt nämlich eine größere Anzahl von verschieden dicken Spannhülsen. ABER - neue Radlager sind präzise gefertigt. Man kann erstmal mit gutem Recht davon ausgehen, daß Abweichung im Maß des LAgers vernachlässigbar sind. Also würde ich die vorhandene Spannhülse einfach weiterverwenden. Daß unterschiedliche Spannhülsenmaße nötig sind liegt primär an der Fertigung der Radnabe, ist anzunehmen. Es besteht also keine Not, "in Afrika" eine Auswahl an Spannhülsen zu besorgen und auszumessen. Für den, der die Alternative möchte, bleibt immer noch die Möglichkeit, die Spannhülse doch zu verwerfen und nach "alter Väter Sitte" das Radlagerspiel einzustellen.

Einbau einer Spannhülse in eine "alte Achse"

... folgt.