Rover-V8 - Megasquirt/Versionen

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Die Versionen von Megasquirt

(Stand 2010/2011)


Megasquirt 1 ("MS1")

Diese Version ist aktuell die älteste und günstigste, die man beziehen kann. In jedem Fall wird man sie später mit dem "Extra"-Code beladen (was die MS1 dann zur MS1extra macht). Die Fähigkeiten reichen im Grunde völlig aus, um einen RoverV8 zu steuern. Bisher war die MS1 die übliche Wahl von englischen Usern. Man erhält die MS1 mit drei verschiedenen Hauptplatinen ("PCB"). Die erste und günstigste ist die PCB2.2 Version. Sie ist mittlerweile technisch einfach überholt; wenn es nur darum geht, die Benzineinspritzung zu realisieren dann geht das damit durchaus gut - aber sollte die Zündung auch von MS gesteuert werden, dann wird es schwierig. Die PCB2.2 wird noch gekauft, aber eigentlich lohnt sich der Mehrpreis für die nächste Evolutionsstufe immer. Die Weiterentwicklung also ist die PCB3.0, die nennenswerte Vorteile in der Robustheit und Wärmeableitung hat. Die jüngste Version ist PCB 3.57, die mit der PCB3.0 vergleichbar ist, jedoch als SMD-Version ausgeführt ist; was zu kleinen Bauteilen führt und modern ist, aber eine Eigenfertigung ("Zusammenlöten") erschwert und spätere eigenhändige Modifikationen auch. Die Verbindung zum PC oder Laptop, mittels derer man die MS1 programmiert, erfolgt über einen DB-9 Stecker (Seriell) und das funktioniert ohne Probleme. Weil die Laptops schon seit geraumer Zeit keinen seriellen Port mehr haben, muß man einen USB-Seriell-Adapter verwenden. Bisweilen zicken die ein wenig herum (und scheinen leicht durch Spannungsspitzen kaputt zu gehen die entstehen, wenn man ein Zigarettenanzünder-Ladekabel in den Laptop einsteckt). Eine Alternative zu so einem Adapter gibt es nicht und im Alltag ist das auch völlig ok damit. (In Foren taucht mal hier und da eine Verbindung mit BlueTooth auf. Das ist natürlich äußerst komfortabel, weil die Kabelverbindung entfällt. Flächendeckend durchgesetzt hat sich das leider noch nicht, vermutlich sind die Adapter in Preis und/oder Größe oft das Problem). Schematische Übersicht über den Kabelbelegungsplan (leider etwas "farblos"): hier(klick)

Megasquirt 2 ("MS2")

Die MS2 wird dadurch zur MS2, indem man bei einer MS1 den Prozessor austauscht. Eine sogenannte "daughter card" wird an den Prozessorsteckplatz gedrückt und bietet ihrerseits für einen besseren Prozessor Platz. Dieser Prozessor ist ein 16bit statt vormals 8bit-Chip, arbeitet mit dreifacher Geschwindigkeit (24MHz) und hat einen größeren Speicher. Es ist daher möglich, eine alte MS1 aufzurüsten. Bei einem Neukauf wird man sie aber natürlich fertig damit bekommen. Die Beschreibungen der Hauptplatinen für die MS1 gelten also genauso hier. Bis vor wenigen Monaten war die MS2 der Sandard. Für den Anschluß des Laptops oder PCs über den DB-9 Stecker gilt dasselbe wie für die MS1. Aus Sicht des Autors ist die MS2 mit PCB3.0 die empfehlenswerteste Variante - möchte man an einem 3.9er oder solchem Motor mit Stepper-Leerlaufregelung arbeiten (Hotwire-Anlage), dann gibt es keine andere Wahl. Wer sich auf den Stepper nicht festlegt, oder willens ist, ihn zu verwerfen und mit einem PWM-Ventil zu arbeiten, der könnte auch mit MS1 glücklich werden (ein PWM-Ventil, also ein PulseWidthModulation-Ventil, funktioniert im Grunde wie eine Einspritzdüse - nur eben für Luft. Es wird gepulst und je länger die Pulse, desto mehr Luft geht durch. Es ist in seinen Qualitäten durchaus eine Alternative zum Stepper). MS2 hat CAN-Möglichkeiten. Schematische Übersicht über den Kabelbelegungsplan (leider etwas "farblos"):hier(klick) und hier nochmal in hübscher: (klick)

Megasquirt 3 ("MS3")

Die MS3 ist aktuell die neuste Entwicklung und technisch einen erheblichen Schritt weiter. Allzu verbreitet ist sie hingegen noch nicht. Die Platine und Prozessor sind vollkommen anders. Aber diese Weiterentwicklung war durchaus gewollt, denn MS1 und MS2 haben mit dem Anschlußstecker (DB-37, also 37 Pins) eine natürliche Grenze was die möglichen Input/Outputkapazitäten angeht. Neben dem DB37-Stecker gibt es noch einen zweiten davon, der als MS3x-Anschluß bezeichnet wird. Über ihn gibt es die Möglichkeit, direkt 8 Zündspulen und Einspritzdüsen individuell zu verkabeln. Zudem hat das Gehäuse nun neben einem seriellen Steckplatz auch einen USB-Port und einen Slot für eine SD-Speicherkarte (zum Dataloggen ohne angeschlossenen Laptop). Um einen RoverV8 mit einer MS3 zu versorgen braucht es schon Ambitionen, die genaugenommen weitergehen, als dieser Artikel es leisten möchte. Wer die Vorzüge ausschöpfen möchte (ok, die SD-Karte und USB wären für ALLE wünschenswert), der steht ganz gewiß tiefer im Thema als der Autor dieser Zeilen. Mehrkosten bei der Anschaffung stehen auch im Raum. Und darüber hinaus ist die gerade erst kürzlich die erste "Release"-Version des Codes verfügbar geworden (bis dahin war mithin alles mehr "experimentellen" Status´. Wobei die Software offenbar stark mit der stabilen und ausgereiften Software des MS2extra zusammenhängt). Das Aufrüsten von MS2extra zur MS3 ist möglich; die ganzen Einstellungen und Tuningergebnisse kann man offenbar zunächst erst einmal dann übertragen. Schematische Übersicht über den Kabelbelegungsplan: (klick)


Microsquirt

Microsquirt ist eine "Miniatur"-Megasquirt. Im Sinne hatte man dabei wohl primär die Anwendung bei z.B. Motorrädern. Basis ist MS2. Microsquirt ist nicht viel größer als eine Spielkarte. Es ist nötig, einen Saugrohrdrucksensor extern zu montieren, weil die Platine (anders als bei MS1-3) keinen aufweist. Ein StepperMotor für die Leerlaufsteuerung kann auch nicht benutzt werden. Für die Anwendung am RoverV8 ist man hier nicht unbedingt richtig. Besteht trotzdem Interesse, kann man hier mehr lesen.


Weiteres/Zubehör

Stimulator =

Der Stimulator ist eigentlich nur nötig, falls man die MS selbst zusammenbauen möchte. Bevor man damit das Auto betreibt, kann man mit dem Stimulator "Trockenübungen" auf der Werkbank machen. Der Stimulator wird an der MS angekabelt, genauso, wie man es mit dem Motorkabelbaum macht - und der Stimulator präsentiert (simuliert) der MS alle Betriebsdaten, die sie braucht. Über Potis kann man Betriebsdaten wie Saugrohrdruck und Drehzahl etc. verändern. Falls die MS einen "Bug" hat, bestehen gute Chancen ihn jetzt schon damit zu finden. Details und Bild hier. Für jeden, der die MS fertig zusammengebaut kauft, ist der Stimulator nicht nötig.


Relay-Board

Das Relaisboard wird dann erwägenswert, wenn man einen Vergasermotor mit Megasquirt ausrüstet. Nimmt man sich einen Wagen vor, der schon vorher eine EFI-Anlage hat, dann ist da halt schon ein Kabelbaum und passende Relais vorhanden, die man ganz einfach nutzen kann - das kann so gut gehen, daß ein Geübter den Kabelbaum einer 4CU kappt und einen Stecker für die Megasquirt daran anlötet, ergänzt was fehlt (z.B Unterdruckschlauch) und nach ein bis zwei Stunden den Motor laufen hat. In einem Fall hat ein Engländer die MS innerhalb es 4CU-ECU Gehäuses montiert, von außen war der Unterschied kaum zu erkennen. Im Falle des Vergasermotors muß man ja ein Relais für die ECU und für die Spritpumpe nachrüsten und dergleichen. Diese Bauteile, zusammen mit Sicherungen und einer "Lüsterklemme" für die Kabel die zum Motor ziehen, sind auf dem Relaisboard vereint. Es stellt eine Vereinfachung dar, ist aber keinesfalls notwendig.


GPIO-Board

Das GPIO-Board heißt mit vollem Namen "General Purpose Input Output"-Board. Es soll also universell für Daten-/Signaltransfer zur Megasquirt hin und von ihr weg dienen. Zwei wesentliche Funktionen wurden dabei verfolgt. Erstens das Ziel zu realisieren, auch elektronisch gesteuerte Automatikgetriebe mit der Megasquirt zu koppeln. Das ist gegenwärtig für einige (wenige) amerikanische Getriebe realisiert. Es musste dazu ein Code geschrieben werden, der parallel zur MS läuft. Das GPIO hat ein eigenes Forum (klick), in dem auch die Getriebeapplikationen diskutiert werden. Für die ZF-Getriebe, die für uns Rover-Fahrer interessant wären, sieht es derzeit noch etwas "mau" aus (klick). Irgendwann sieht das bestimmt besser aus. GM-Automatikgetriebe sind in den USA nun einmal häufiger, deswegen konzentrierten sich die Bemühungen bisher auch auf sie. Neben der Getriebesteuerung kann und soll das GPIO auch die möglichen Eingänge erweitern. Beispielsweise soll es die Möglichkeit bieten, mehrere Abgastemperatursonden auszulesen. Ohne das GPIO ist, durch den DB37-Stecker, die Zahl der möglichen optionalen Eingänge nun mal sehr beschränkt. Je nach Verwendungszweck muß das GPIO etwas angepaßt sein, was man am besten mit dem Lieferanten bespricht.


Megaview

Im Fahrbetrieb ertappt man sich oft dabei, daß man gerne über die Betriebsdaten der MS Bescheid wüsste. Aber auch in einigen nur gelegentlich auftretenden Bedingungen ist das hilfreich: hat man beispielsweise den Anlaßvorgang für sommerliche Temperaturen schon relativ gut beieinander, der Wagen springt dann an einem Tag jedoch schlecht an, weil es plötzlich sehr viel kälter geworden ist, dann wäre es gut zu wissen, mit welcher Kühlwassertemperatur die MS gerade arbeitet. Bei späterer Gelegenheit könnte man dann den Laptop hernehmen und gezielt nacharbeiten. Springt der Wagen gut an, ist das alles nicht nötig - so daß man in der Anfangszeit vielleicht den Laptop schon prophylaktisch angemacht hat, später das dann aber nur tut, wenn etwas "hakte". Megaview ist ein kleines, einzeiliges LCD-Display (klick), bei dem mit Knöpfen die Anzeige durchgeschaltet werden kann. Darüber hinaus kann man auch direkt ein paar Variablen in der MS verändern; ohne daß man den Laptop dafür anwerfen müsste. Megaview lief zuerst nur mit der MS1, mittlerweile gibt es für die MS2 aber auch eine Version.

Sehr interessant ist die Initiative eines engl. Users, das Iphone als Display zu nutzen. Es sollte ein App dafür bereits zur Verfügung stehen. Für die jedenfalls, die eins haben oder haben mussten. In diesem Fall müsste hier mehr dazu stehen (um Bilder zu sehen, muß man sich bei dem dahinter stehenden Forum anmelden).

Für eine Zeit gab es ein nettes, blaues Touchscreendisplay von DIYautotune.com, das aber aus Preisgründen kaum verbreitet wurde. Mittlerweile wird es auf deren Webseite auch nicht mehr angeboten. Details dazu gibt es dort: (Klick). Das sogenannte LCDash ist an sich eine feine Sache, könnte man es noch bekommen und bezahlen. Andererseits schreiten die Möglichkeiten für Displays durch kleine, mobile Bildschirme und Kommunikationsmöglichkeiten der Handys oder in Erreichbarkeit rückende nachrüstbare Car-Informationssysteme dermaßen fort, daß man auf das LCDas nicht angewiesen ist.

Ansonsten bleibt stets die Möglichkeit unbenommen, ohne ein Display auszukommen und bedarfsweise den Laptop oder das Netbook mit spazieren zu fahren.