OBD - On-Board-Diagnose

Aus Landypedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Getrieben durch den zunehmenden Umweltschutz und der damit einhergehenden Emissionskontrolle mussten im Verlauf der Zeit immer mehr Fahrzeugkomponenten ständig überwacht werden. Das führte letztendlich zu Schnittstellen in den Fahrzeugen, die das ermöglichen. Diese wurde immer weiter standardisiert und um weitere Funktionen und angeschlossene Fahrzeugsysteme erweitert.

OBD I (CARB)

Das California Air Resources Board Reglement zur Emissionskontrolle brachte 1988 die erste OBD Stufe auf den Weg, um eine Möglichkiet zu schaffen, die Einhaltung der Emissionsgesetze zu kontrollieren. An diese Schnittstelle wurden folgende Anforderungen gestellt:

  • Überwachung abgasrelevanter elektrischer Systeme mit Abspeichern eventueller Fehler im Fehlerspeicher.
  • Fehleranzeige mittels Warnlampe.
  • Der Fehler muss ohne Zusatzmittel ausgelesen werden können, z.B. durch Blinken der Warnlampe.

OBD II (CARB)

1994 kam dann die zweite Stufe in der kalifornischen Gesetzgebung. Ab 1996 wurde OBD II für Dieselfahzeuge Pflicht. Der Stecker, die Steckersignale und die Fehlerinformationen worden normiert, was erstmals den Anschluss frei verfügbarer Tester ermöglichte. Zu den bestehenden Funktionen kamen hinzu:

  • Eigenüberwachung des Diagnosesystems, z.B. durch Plausibilitätsprüfungen.
  • Überwachung aller Teile, die bei Ausfall eine Erhöhung des Schadstoffausstosses zur Folge haben.
  • Alle emissionsrelevanten Systeme müssen mindestens einmal Testzyklen durchlaufen.

OBD II wurde mehrfach überarbeitet. 2004 wurden die Anforderungen des Reglements erstmals verschärft, 2007 ein zweites mal. Diese Änderungen mussten in die OBD II Systeme übernommen werden. Gerade die letzten Änderungen in 2007 waren für Dieselmotoren sehr zahlreich:

  • 3-stufige Verschärfung der Emissionsgrenzen (2009, 2010-2012, 2013).
  • Überwachung der Einspritzmenge
  • Überwachung des Einspritztimings
  • Überwachung der Ladedruckregelung
  • Überwachung der Abgasnachbehandlung (Regenerationshäufigkeit des Partikelfilters, NOx Speicherkatalysator, NOx Reduziermittel des SCR-Dosiersystem).

Eine weitere Überarbeitung ist im Gange. In der vorgeschlagenen Version sollen nicht nur die Regler überwacht werden, sonder auch die abgasrelevanten Funktionen, der Kaltstart und ggf. sollen die Messungen auf das CO2 ausgedehnt werden.

EOBD

In Europa gelten angepasset OBD Richtlinien, die seit 01/2000 für Benzinmotoren und seit 2003 für PKW und leichte Nutzfahrzeuge mit Dieselmotoren in Kraft sind. 2005 folgten schwere Dieselfahrzeuge. Im Rahmen der "Euro" Normen wurden sukzessive die erlaubten Abgaswerte herabgesetzt und die Überwachung der katalysatoren auf Schadstoffe erweitert. Die stärkste Herabsetzung erfolgte mit der Euro 6 Norm (09/2014). Erstmals sind nun geringere Werte als in dern USA gefordert.

Generelle Anforderungen an OBD Systeme

Sämtliche Teile, deren Ausfall zu einer Verschlechterung der Abgaswerte führt müssen überwacht und Fehler dem Steuergerät angezeigt werden. Stellt das Steuergerät fest, dass dieser Fehler zur Überschreitung der Grenzwerte führt, muss dies dann dem Fahrer angezeigt werden. Alle eingehenden Werte müssen Plausibilitätsprüfungen unterzogen werden. Die Prüfungen wuren von einfachen funktioniert oder funktioniert nicht Tests auf funktionale Tests ausgedehnt, bei denen eine genauere Aussage über die Auswirkungen getroffen werden kann.

Quellen

  • Bosch: Kraftfahrtechnisches Handbuch. Vieweg+Teubner, 2011, 978-3-8348-1330-1