Öl/API Spezifikationen

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Die API Spezifikationen benutzen fortlaufende Buchstaben (z. B. für Diesel: CC, CD, CE, usw.) je höher der Buchstabe, desto jünger ist die Spezifikation.

API S (Benzin/Ottomotoren)

Erstmals im Jahre 1947 gab die amerikanische Ölindustrie so etwas wie eine Empfehlung oder Spezifikation heraus, um den Kunden die Freiheit der Wahl bei den Ölsorten zu geben. Es gab lediglich drei Unterscheidungen, die ungefähr bis 1955 galten.

  • Regular (später ML / DL)
    Reines Mineralöl ohne Additive
  • Premium (später MM / DM)
    Mineralöl mit wenigen Additiven (Alterung, Korrosion, Verschleiss), dadurch etwas längere Wechselintervalle
  • Heavy-Duty (später MS / DS)
    (Premium + Detergentien, Dispersantioen, Minimierung von Ölablagerungen, keine Schlammbildung), das qualitativ beste Öl

Bis 1960 erfolgte die Einstufung nur nach der Menge und Anzahl der Additive. Danach mussten die Öle Tests in Motoren bestehen, die die Motorenhersteller jedoch selbst entwickelten. Ab 1970 wurde dann ein allgemeines System eingeführt, bei dem die Öle in verschiedenen Motoren bestehen mussten. Ab jetzt bekammen die Spezifikationen für Ottomotoren ein "S" voran gestellt und für Dieselmotoren ein "C". Das Ziel ist es, immer eine Bandbreite von Ölen mit unterschiedlicher Qualität zu haben, wobei mit dem Fortschreiten ältere Ölspezifikationen zurückgezogen werden, so galt lange Zeit die ganze Reihe von SE (1972) bis SN (2012).
Öle mit höheren Buchstaben beinhalten alle Leistungen der vorherigen Spezifikationen. Sie sind somit die leistungsfähigeren Öle.

Spezifikation Eigenschaften Bemerkungen
SA Für ältere Motoren, Zurückgezogen. Neuer Name für ML (Regular)
SB Für ältere Motoren, Zurückgezogen. Neuer Name für MM (Premium)
SC Für ältere Motoren, Zurückgezogen. Neuer Name für MS (Heavy-Duty). Das erste Öl, welches seine Spezifikation durch Teste erhalten hat.
SD Für ältere Motoren, Zurückgezogen. Öle ab 1968 nach verschärften Tests, aber immer noch MS / DS.
SE Für ältere Motoren, Zurückgezogen. Erstes Öl, welches nach der Einführung dieses Systems 1970 den geltenden Standards und Tests entsprach.
SF Für ältere Motoren, Zurückgezogen.
SG Gültig ab 1988. Verbesserter Schlamm-, Oxidations- und Verschleißschutz.
SH Gültig ab 1993. Wie SG, erfüllt jedoch höhere Qualitätsanforderungen.
SJ Gültig ab 1996. Weitere Tests gegenüber SH hinzugekommen.
SL Gültig ab 2001. Weniger Ölverbrauch im Vergleich zu SJ, verbesserte Sauberkeit und langsamere Ölalterung.
SM Gültig ab 2004. Für Benzin und kleine Dieselmotoren, verbesserter Verschleißschutz, langsamere Ölalterung.

API C (Dieselmotoren)

Öle mit höheren Buchstaben müssen nicht alle Leistungen der vorherigen Spezifikationen beinhalten. Sie sind somit nicht zwangsläufig die leistungsfähigeren Öle. Die Endung "-4" bedeutet 4-Takt-Motor, "-2" Zweitaktmotor.

Spezifikation Eigenschaften
CC Für Saugdiesel mit niedrigen Anforderungen/Beanspruchungen. Zurückgezogen.
CD Für Saug- und Turbodieselmotoren. 1994 durch CF ersetzt.
CD-2 Wie A2, entspricht jedoch noch höheren Anforderungen (Verdampfung, Kolbenreinigung und Korrosionsschutz). Übertrifft CCMC G4 und G5.
CE Wie CD, jedoch zusätzlich in amerik. Mack und Cummins Motoren getestet.
CF Ersatz für CD. besonders für indirekte Einspritzung gedacht. Für Dieselkraftstoff mit mehr als 0,5% Schwefel.
CF-2 Öle für Zweitaktmotoren.
CF-4 Wie CE, aber besonders für Caterpillar Einzylinder-Turbomotoren geeignet.
CG-4 Für hoch beanspruchte Diesel. Besser als CD, CE. Kraftstoff muss unter 0,5% Schwefel liegen. Notwendig für Motoren mit Abgasbeschränkungen ab 1994.
CH-4 Gültig ab 1998, primär für Nutzfahrzeuge. Besser als CG-4 in Bezug auf Rußbildung und Viskosität. Verlängerte Ölwechselintervalle.
CI-4 Gültig ab 2002. Für Viertaktmotoren mit hohen Drehzahlen. Auch einsetzbar mit einem Dieselschwefelgehalt von mehr als 0,5%. Für Motoren, die Abgasrichtlinien nur mit AGR einhalten können.
CI-4+ Wie CI4, verbesserte Rußbehandlung und höheren Viskositäten.
CJ-4 Gültig ab 2006. Für Motoren die die Abgasstandards der U.S.A ab 2007 einhalten müssen. Erlaubt bei Partikelfilter und NOx Katalysatoren.

Quellen

  • Richard Michell: Praxishandbuch Öl. Heel, Gut Pottscheid 2012, 978-3-86852-611-0

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