Td5/Abgasrückführung

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Version vom 6. Februar 2011, 14:20 Uhr von AWo (Diskussion | Beiträge) (Sperrplättchen einbauen)
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Zweck

Die Abgasrückführung macht genau das, sie führt Teile der Abgase erneut der Verbrennung zu. Das ist erforderlich, um die Entstehung von Stickkoxiden (NOx), wie z.B. Stickstoffdioxid (NO2), zu reduzieren. Dies ist erforderlich um die Abgasnorm Euro 3 und 4 zu erfüllen.
Die AGR ist somit, neben der Kurbelgehäuseentlüftung, eine Umweltschutzmaßnahme.

Prinizip

Stickoxide entstehen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe in unterschiedlichen Mengen, die von der Temperatur und dem Mischungsverhältnis von Brennstoff und Luft, abhängig sind. Je magerer das Gemisch, je höher wird die Verbrennungstemperatur und es bleiben genug Sauerstoffteile übrig, die dann für höhere Stickoxidwerte verantwortlich sind. Überschreitet jedoch der Anteil freien Sauerstoffs wieder einen bestimmten Wert, so sinkt auch wieder die Verbrennungstemperatur.
Führt man nun reaktionsarme Abgase der Verbrennung zu, wird die schnelle Verbrennung der Brennstoffmoleküle abgebremst, der Temperaturanstieg gehemmt und es entstehen wieder weniger Stickoxide. Der Nachteil ist, dass bei niedrigen Temperaturen wieder mehr Ruß entsteht. Daher erfordern Dieselmotoren eine sehr genaue Steuerung der rückgeführten Menge. Führt man zu viel Abgas zurück, steigen wieder die Kohlenstoffdioxid (CO2)- und Kohlenwassertoffwerte (HC) an.

Arbeitsweise im Td5

Die Motorsteuerung (ECU) misst den Frischluftstrom (Ansaugluft), die Motorlast und die Umgebungstemperatur um das EGR Magnetvetil. Dieses Magnetventil ist einerseits mit der Unterdruckpumpe verbunden, andererseits mit dem Membranventil (dünner blauer Schlauch). Dieses Ventil sitzt auf einem Rohrstück, welches direkt vor dem Ansaugkrümmer sitzt und durch das gekühlte Frischluft zum Zylinder strömt.
Steuert das ECU nun das EGR Magnetventil an, gibt dieses Unterdruck von der Unterdruckpumpe auf das Magnetventil. Dieses öffnet dann entsprechend weit und durch das am Rohrstück befestigten Abgasrohr, welches vom Abgaskrümmer abzweigt, drücken Abgase in den Frischluftstrom.

Nachteile der AGR

Die rußhaltigen Abgase sorgen für zwei Probleme. Zum einen Verbinden sie sich mit der ölhaltigen Abluft aus dem Kurbelgehäuse, was zu einem Zusetzen des Ansaugkrümmers führen kann, und zum anderen greifen sie die Ventile an. Beides führt zu Leistungsverlust, höheren Spritverbrauch und defekte Teile.

Abschaltung der AGR

Hinweis: in Deutschland erlischt bei der Abschaltung der AGR die Allgemeine Betriebserlaubnis des Fahrzeugs. Dies ist also auf nicht öffentlichen Strecken, wie z.B. im TRallysport, erlaubt. Um die AGR abzustellen, müssen im wesentlichen zwei Dinge getan werden. Zuerst muss das Membranventil stillgelegt werden, was durch das Abziehen der Unterdruckverbindung zwichen EGR Magnetschalter und Ventil getan ist. Defacto ist damit die AGR bereits abgeschaltet. Als zweites sollte ein Sperrplättchen in das EGR Rohr eingebaut werden. Als drittes kann auch noch das Rohrstück, auf welchem das Membranventil sitzt, komplett gegen eines ohne Ventil getauscht werden, um das Ventil aus dem Frischluftstrom zu entfernen.

Unterdruckverbindung trennen

Hierzu zieht man einfach den dünnen blauen Schlauch, der vom EGR Magnetschalter kommt, vom Membranventil ab. Dieser Schlauch sollte sehr sorgfältig und absolut dicht verschlossen werden, denn durch den ständigen Unterdruck wird Schmutz angesaugt, der später zu Schäden führen kann.

Sperrplättchen einbauen

Sperrplatte
Das EGR Rohr wird vorne um dem Motorblock geführt und hat an der rechten Motorseite einen Flansch. Diese Verbindung kann man mit zwei Schrauben, die ersetzt werden müssen, lösen und das Sperrplättchen dazwischen setzen, wobei dieses mit temperaturbeständiger Dichtmasse abgedichtet werden muss.



Membranventil ausbauen

Im Zubehörhandel gibt es Ersatzrohre ohne Ventil, die hier eingebaut werden können.