RangeRover-Classic Bodylift (Umbauten): Unterschied zwischen den Versionen

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==== Warum überhaupt ==== ?
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==== Warum überhaupt ====
 
Ok, der Range und auch Disco machen es einem von der Karosserielagerung recht einfach, das spricht schonmal dafür. Ich fände es nicht sinnig, einen Federnlift deutlich mehr auszureizen als die Rover-HeavyDuty-Federn es tun - denn hernach kommen die ganzen Nachteile in´s Bild (Fahrwerksbuchsenverschleiß, Lenkgeometrie, Anhängerkupplung zu hoch, Stoßdämpfer müssen neu und Fahrzeugschwerpunkt steigt mehr als beim Bodylift). Die dann alle zu beheben ist dann auch nicht mehr billig oder einfach. Ich denke, Ziel eines Lifts ist es letztlich, mehr Platz für größere Reifen zu schaffen und da ergänzt der Bodylift ganz gut.
 
Ok, der Range und auch Disco machen es einem von der Karosserielagerung recht einfach, das spricht schonmal dafür. Ich fände es nicht sinnig, einen Federnlift deutlich mehr auszureizen als die Rover-HeavyDuty-Federn es tun - denn hernach kommen die ganzen Nachteile in´s Bild (Fahrwerksbuchsenverschleiß, Lenkgeometrie, Anhängerkupplung zu hoch, Stoßdämpfer müssen neu und Fahrzeugschwerpunkt steigt mehr als beim Bodylift). Die dann alle zu beheben ist dann auch nicht mehr billig oder einfach. Ich denke, Ziel eines Lifts ist es letztlich, mehr Platz für größere Reifen zu schaffen und da ergänzt der Bodylift ganz gut.
  
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==== Erste Schritte, Demontage ====
 
==== Erste Schritte, Demontage ====
  
Zuerst die Lenkwelle zwischen Lenksäule und Lenkgetriebe lösen und sicherheitshalber herausziehen. Das ist nicht ganz einfach, weil die Kreuzgelenke meist festgegammelt sind. Nicht zu sehr mit dem Hammer arbeiten - in der Lenksäule ist ein Kunststoffscherstift und wenn man gar zu sehr zieht, dann kommt die "Seele" der Lenksäule einem in Richtung Motorraum entgegen. Die Bolzen/Muttern brauchen einen 13er Schlüssel
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===== Lenkwelle =====
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Zuerst die '''Lenkwelle''' zwischen Lenksäule und Lenkgetriebe lösen und sicherheitshalber herausziehen. Das ist nicht ganz einfach, weil die Kreuzgelenke meist festgegammelt sind. Nicht zu sehr mit dem Hammer arbeiten - in der Lenksäule ist ein Kunststoffscherstift und wenn man gar zu sehr zieht, dann kommt die "Seele" der Lenksäule einem in Richtung Motorraum entgegen. Die Bolzen/Muttern brauchen einen 13er Schlüssel
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===== Aug´bolzen für die Sicherheitsgurtschlösser =====
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Die Sicherheitsgurte sind unter dem Auto durch einem '''Aug´bolzen''' gesichert, die vorderen in Höhe der Handbremstrommel, die hinteren etwas hinter der Hinterachse. Insgesamt 4Stück. Man muß die Muttern lösen, was mir mit einem 18er Maulschlüssel gelang. Der sitzt etwas lose, aber trotzdem drehten die Muttern nicht rund. Ich habe 2 Muttern neu bestellt.
  
die Sicherheitsgurte sind unter dem Auto durch einem Aug´bolzen gesichert, die vorderen in Höhe der Handbremstrommel, die hinteren etwas hinter der Hinterachse. Insgesamt 4Stück. Man muß die Muttern lösen, was mir mit einem 18er Maulschlüssel gelang. Der sitzt etwas lose, aber trotzdem drehten die Muttern nicht rund. Ich habe 2 Muttern neu bestellt.
 
 
So sitzt der vordere Bolzen, nachdem geliftet wurde. Er ist gerade eben lang genug für 3cm Lift:
 
So sitzt der vordere Bolzen, nachdem geliftet wurde. Er ist gerade eben lang genug für 3cm Lift:
  
[Datei:Sicherheitsgurt__vorderer.jpg]
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[[Datei:Sicherheitsgurt-vorn.jpg]]
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Die Bolzen für die hinteren Sicherheitsgurtschlösser sind in jedem Falle zu kurz:
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[[Datei:Sicherheitsgurt-hinten.jpg]]
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===== Stosstangen =====
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Die '''Stoßstangen''' müssen entfernt werden. Vorne sind es auf jeder Seite je 2Bolzen im Chassisholm, hinten ist es ein Bolzen den man von der Rückseite der Stoßstange außen am Chassis erreicht. Es braucht einen 9/16"AF - Schlüssel/Stecknuß.
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===== Karosseriegummipuffer =====
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Die 10 '''Karosseriepuffer''' brauchen einen 9/16"AF - Schlüssel bzw. Stecknuß. Man bekommt die Bolzen jetzt noch nicht alle heraus. Es ist etwas umständlich, daß Rover die Bolzen von oben hereingesteckt hat. Das habe ich am Ende andersrum gemacht. Die Originalbolzen sind 8cm lang. Für meinen 3cm Lift habe ich 10 M10x120 Bolzen in 8.8 bestellt. Also 1cm mehr als Originalbolzen und Lift. Das war genau richtig.
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Gut ist es, wenn ein Helfer bei den beiden Puffern direkt vor der Spritzwand (vom Motorraum aus) helfen kann bzw. beim Schrauben gegenhält. Ich habe einen Ringschlüssel verkeilt und das ging auch. Ein Helfer macht das aber viel bequemer. Alles andere geht allein.
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Es ist praktisch nötig, vorher 20 neue Karosseriegummipuffer bestellt zu haben. Vielleicht kann man ein paar der weniger belasteten oberen wiederverwenden, aber so teuer sind sie nicht. Die großen Unterlegscheiben waren bei mir alle wiederverwendbar, aber sicherheitshalber könnte man ein paar davon vorher besorgen, manchmal sind sie fast weggerostet.
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===== Tankschlauch =====
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Der '''Tankschlauch''' muß an seinen Schlauchschellen gelöst werden, kann aber sitzen bleiben. Wenn man so dusselig ist wie ich und genau dann wieder nicht dran denkt, wenn´s Not tut, dann scheint der Schlauch das Anheben auch nicht übel zu nehmen. Dennoch soll er eigentlich keine Spannung bekommen.
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[[Datei:Tankschlauch (Small).jpg]]
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==== Lifthöhe ====
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Hier wurde sich für 3cm entschieden. Im Internet ist zu lesen, daß diese Höhe noch keine Veränderung an der Lenkwelle oder Getriebeschalthebeln nach sich zieht. Bei/ab 5cm muß man offenbar an der Lenkwelle trennen und schweißen.
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Als Distanzstücke wurde Kunststoffrundmaterial aus "POM" genommen, das ist Polyoxymethylen = http://de.wikipedia.org/wiki/Polyoxymethylen und scheint genau richtige Eigenschaften zu haben. Alu geht aber auch. Als Durchmesser wurden hier 8cm genommen, aber 7cm hätten es allemal getan und hätten überall direkt gepaßt (bei 4 davon mußte ich die Ränder mit der Eisensäge etwas abtrennen, damit sie paßten). So ein dickes Distanzstück schaut unauffälliger aus als ein dünnes und man kann sich einbilden, daß es insgesamt stabiler ist (auch wenn die Auflagefläche auf dem Chassis natürlich nur etwa 3cm durchmessend ist).
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==== Montage ====
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===== Anheben =====
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Nun ist die Karosserie also lose und kann angehoben werden. Man kann dazu einseitig unterm Schweller Holzbohlen anhäufen und darauf zwei Wagenheber stellen. Die Achsen werden dann mit Ratschengurten gegen das Chassis gezurrt, damit man nicht so ewig mit den Wagenhebern pumpen muß. Dann also immer gleichmäßig und langsam anheben, dabei gucken, daß kein Kabel oder Spritleitung irgendwo Zug bekommt (normalerweise geht das aber klar) bis zwischen Karosseriepuffer und Chassis genug Platz für das Distanzstück ist.
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===== Distanzstück zwischenlegen =====
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Ein kleiner Aspekt ist zu beachten >> In der Mitte der Gummielemente ist eine Stahlhülse, man kann sie unten im Bild gleich sehen; sie verhindert daß man die Gummielemente mit dem Bolzen zu sehr quetscht. Die steckt gern in einer Unterlegscheibe fest, aber das Loch in dieser Scheibe ist so groß, daß die Hülse hindurchgetrieben werden könnte. Wenn man diese Unterlegscheibe nun nach unten nimmt (wäre in der Reihenfolge im Bild der Fall), dann könnte die Stahlhülse vom Bolzen in Richtung Distanzstück gezogen werden und sich darin einarbeiten. Jemand irgendwo im Internet hat gesagt daß er deshalb Stahldistanzstücke nimmt nachdem ihm die Karosserie im Gelände bei unvernünftigem Manöver etwas nach vorn gerutscht ist. Ich finde, man kann genausogut die zweite Unterlegscheibe nach unten auf das Distanzstück legen, denn deren Zentralloch ist nur so groß wie der Bolzen der durchgeht. Hat denselben Effekt.
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[[Datei:Gummielemente(Small).jpg]]
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===== Die Spacer der 10 Auflageflächen, eingebaut) =====
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Am Ende sieht das dann überall so aus:

Version vom 23. Februar 2011, 21:06 Uhr

Bodylift für den RangeRover am Beispiel eines MY´1989

Warum überhaupt

Ok, der Range und auch Disco machen es einem von der Karosserielagerung recht einfach, das spricht schonmal dafür. Ich fände es nicht sinnig, einen Federnlift deutlich mehr auszureizen als die Rover-HeavyDuty-Federn es tun - denn hernach kommen die ganzen Nachteile in´s Bild (Fahrwerksbuchsenverschleiß, Lenkgeometrie, Anhängerkupplung zu hoch, Stoßdämpfer müssen neu und Fahrzeugschwerpunkt steigt mehr als beim Bodylift). Die dann alle zu beheben ist dann auch nicht mehr billig oder einfach. Ich denke, Ziel eines Lifts ist es letztlich, mehr Platz für größere Reifen zu schaffen und da ergänzt der Bodylift ganz gut.


Erste Schritte, Demontage

Lenkwelle

Zuerst die Lenkwelle zwischen Lenksäule und Lenkgetriebe lösen und sicherheitshalber herausziehen. Das ist nicht ganz einfach, weil die Kreuzgelenke meist festgegammelt sind. Nicht zu sehr mit dem Hammer arbeiten - in der Lenksäule ist ein Kunststoffscherstift und wenn man gar zu sehr zieht, dann kommt die "Seele" der Lenksäule einem in Richtung Motorraum entgegen. Die Bolzen/Muttern brauchen einen 13er Schlüssel

Aug´bolzen für die Sicherheitsgurtschlösser

Die Sicherheitsgurte sind unter dem Auto durch einem Aug´bolzen gesichert, die vorderen in Höhe der Handbremstrommel, die hinteren etwas hinter der Hinterachse. Insgesamt 4Stück. Man muß die Muttern lösen, was mir mit einem 18er Maulschlüssel gelang. Der sitzt etwas lose, aber trotzdem drehten die Muttern nicht rund. Ich habe 2 Muttern neu bestellt.

So sitzt der vordere Bolzen, nachdem geliftet wurde. Er ist gerade eben lang genug für 3cm Lift:

Sicherheitsgurt-vorn.jpg


Die Bolzen für die hinteren Sicherheitsgurtschlösser sind in jedem Falle zu kurz:

Sicherheitsgurt-hinten.jpg


Stosstangen

Die Stoßstangen müssen entfernt werden. Vorne sind es auf jeder Seite je 2Bolzen im Chassisholm, hinten ist es ein Bolzen den man von der Rückseite der Stoßstange außen am Chassis erreicht. Es braucht einen 9/16"AF - Schlüssel/Stecknuß.

Karosseriegummipuffer

Die 10 Karosseriepuffer brauchen einen 9/16"AF - Schlüssel bzw. Stecknuß. Man bekommt die Bolzen jetzt noch nicht alle heraus. Es ist etwas umständlich, daß Rover die Bolzen von oben hereingesteckt hat. Das habe ich am Ende andersrum gemacht. Die Originalbolzen sind 8cm lang. Für meinen 3cm Lift habe ich 10 M10x120 Bolzen in 8.8 bestellt. Also 1cm mehr als Originalbolzen und Lift. Das war genau richtig. Gut ist es, wenn ein Helfer bei den beiden Puffern direkt vor der Spritzwand (vom Motorraum aus) helfen kann bzw. beim Schrauben gegenhält. Ich habe einen Ringschlüssel verkeilt und das ging auch. Ein Helfer macht das aber viel bequemer. Alles andere geht allein. Es ist praktisch nötig, vorher 20 neue Karosseriegummipuffer bestellt zu haben. Vielleicht kann man ein paar der weniger belasteten oberen wiederverwenden, aber so teuer sind sie nicht. Die großen Unterlegscheiben waren bei mir alle wiederverwendbar, aber sicherheitshalber könnte man ein paar davon vorher besorgen, manchmal sind sie fast weggerostet.

Tankschlauch

Der Tankschlauch muß an seinen Schlauchschellen gelöst werden, kann aber sitzen bleiben. Wenn man so dusselig ist wie ich und genau dann wieder nicht dran denkt, wenn´s Not tut, dann scheint der Schlauch das Anheben auch nicht übel zu nehmen. Dennoch soll er eigentlich keine Spannung bekommen.

Tankschlauch (Small).jpg


Lifthöhe

Hier wurde sich für 3cm entschieden. Im Internet ist zu lesen, daß diese Höhe noch keine Veränderung an der Lenkwelle oder Getriebeschalthebeln nach sich zieht. Bei/ab 5cm muß man offenbar an der Lenkwelle trennen und schweißen. Als Distanzstücke wurde Kunststoffrundmaterial aus "POM" genommen, das ist Polyoxymethylen = http://de.wikipedia.org/wiki/Polyoxymethylen und scheint genau richtige Eigenschaften zu haben. Alu geht aber auch. Als Durchmesser wurden hier 8cm genommen, aber 7cm hätten es allemal getan und hätten überall direkt gepaßt (bei 4 davon mußte ich die Ränder mit der Eisensäge etwas abtrennen, damit sie paßten). So ein dickes Distanzstück schaut unauffälliger aus als ein dünnes und man kann sich einbilden, daß es insgesamt stabiler ist (auch wenn die Auflagefläche auf dem Chassis natürlich nur etwa 3cm durchmessend ist).

Montage

Anheben

Nun ist die Karosserie also lose und kann angehoben werden. Man kann dazu einseitig unterm Schweller Holzbohlen anhäufen und darauf zwei Wagenheber stellen. Die Achsen werden dann mit Ratschengurten gegen das Chassis gezurrt, damit man nicht so ewig mit den Wagenhebern pumpen muß. Dann also immer gleichmäßig und langsam anheben, dabei gucken, daß kein Kabel oder Spritleitung irgendwo Zug bekommt (normalerweise geht das aber klar) bis zwischen Karosseriepuffer und Chassis genug Platz für das Distanzstück ist.

Distanzstück zwischenlegen

Ein kleiner Aspekt ist zu beachten >> In der Mitte der Gummielemente ist eine Stahlhülse, man kann sie unten im Bild gleich sehen; sie verhindert daß man die Gummielemente mit dem Bolzen zu sehr quetscht. Die steckt gern in einer Unterlegscheibe fest, aber das Loch in dieser Scheibe ist so groß, daß die Hülse hindurchgetrieben werden könnte. Wenn man diese Unterlegscheibe nun nach unten nimmt (wäre in der Reihenfolge im Bild der Fall), dann könnte die Stahlhülse vom Bolzen in Richtung Distanzstück gezogen werden und sich darin einarbeiten. Jemand irgendwo im Internet hat gesagt daß er deshalb Stahldistanzstücke nimmt nachdem ihm die Karosserie im Gelände bei unvernünftigem Manöver etwas nach vorn gerutscht ist. Ich finde, man kann genausogut die zweite Unterlegscheibe nach unten auf das Distanzstück legen, denn deren Zentralloch ist nur so groß wie der Bolzen der durchgeht. Hat denselben Effekt.

Gummielemente(Small).jpg


Die Spacer der 10 Auflageflächen, eingebaut)

Am Ende sieht das dann überall so aus: