Reparaturanleitungen Land Rover Defender Td5 und Serie I: Unterschied zwischen den Seiten

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== Geschichte ==
[[Austausch Simmering vorderes Differential, Eingangswelle (Defender, TD5, MJ. 2003)]]<br>
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Nach dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Weltkrieg Zweiten Weltkrieg] gab es eine Reihe in England verbliebener "[http://de.wikipedia.org/wiki/Willys_MB "Willys" Jeeps], die gerne von Landwirten genutzt wurden. Doch deren Anzahl nahm ab und der Bedarf war weiterhin sehr groß, weltweit. Aber ein Ersatz war nicht in Sicht.<br>
[[Austausch Kraftstoffanschlussblock/Druckregler (Defender, Td5, MJ. 2003)]]
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Gleichzeitig war durch den Krieg [http://de.wikipedia.org/wiki/Stahl Stahl] rationiert und wurde nur Firmen zugewiesen, die im Exportgeschäft waren und somit Devisen nach England brachten. Es galt die Devise "Exportiere oder stirb". Dem Automobilhersteller [http://de.wikipedia.org/wiki/Rover_%28Automobilhersteller%29 Rover] fehlten zu diesem Zeitpunkt exportfähige Modelle, was den Fortbestand des Unternehmens gefährdete. So kam die Idee von dem damaligen Rover Chefingenieur [[Maurice Wilks]] seinen Willys Jeep als Vorlage zu einem Allrad Fahrzeug zu nutzen gerade Recht. Zudem suchte Rover dringend nach einer Betätigung für ihr Werk in [http://de.wikipedia.org/wiki/Solihull Solihull], da das Hauptwerk und die Verwaltung in [http://de.wikipedia.org/wiki/Coventry Coventry] bei Bombenangriffen zerstört worden waren. Das Werk musste etwas produzieren, bis Rover wieder ein modernes PKW Modell entwickelt hat, eine Übergangslösung sozusagen. Diese ''Übergangslösung'' wurde für 4 Jahre geplant.<br>
  
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=== Entwicklung und Prototypen ===
[[Sicherung des Ölpumpenzahnrads]]
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Somit began 1947 die Arbeit an dem Fahrzeug unter Federführung von [[Robert Boyle]], Chefingenieur [[Arthur Goddard]] und unter den wachsamen Augen von Maurice Wilks. Es wurden ein paar Jeeps besorgt und in Solihull wurde ein Jeep Rahmen (mit 80 Zoll Radstand) mit einem Rover Motor und einer Aluminiumkarosserie (genauer [http://de.wikipedia.org/wiki/Duraluminium Duraluminium]) versehen, da [http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium Aluminium] einfacher zu erhalten war als Stahl. Dieser Umstand rührt daher, dass enorme Mengen an Aluminium noch aus der Kriegsproduktion übrig waren, im Gegensatz zu Stahl.<br>
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Dieser Prototyp, von dem nur einer gebaut wurde, besaß eine Mittellenkung. Er hatte auch keine Türen, Dach oder weitere Sitze. Dieser Urtyp des Land Rover existiert nicht mehr, wohl aber ein originalgetreuer Nachbau. Die ersten Prototypen von Anfang 1948 besaßen noch einen Motor mit 1,38 L Hubraum, der aus dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Rover_10 Rover 10] stammte.<br>
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Die anfängliche Idee, einen Mittellenker zu produzieren, rührt auch aus dem Bestreben her, alles möglich günstig zu halten, da so die Inlands- und Exportmodelle in einer Produktionslinie hätten gefertigt werden können. Doch diese Idee wurde ebenso wie der zunächst geplante 1,38 L Motor verworfen und anstatt dessen ein [[1,6 L Benzin|1,6 L Benzinmotor]] verwendet. Dieser Antrieb und das Getriebe entlieh man dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Rover_P3 Rover P3]. Zwischen dem Getriebe und den Antriebswellen wurde noch ein Reduktionsgetriebe gesetzt. Nur die mechanisch wichtigen Teile wurden aus Stahl gefertigt. Da das Fahrzeug nur als Überbrückung für die Aufrechterhaltung der Produktion gedacht war, wurden auch keine teuren Werkzeuge angeschafft. Alles musste sehr einfach sein. Das führte zu der eckigen Kastenform, da gerade Teile am einfachsten herzustellen waren. Die Farbe kam aus den Beständen der Kampfflugzeugproduktion.
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[[Datei:LP Serie I PreProto 01.jpg|miniatur|rechts|Der erste Vorserien Serie I Land Rover, Fahrgestellnummer R01.]]Im Juli 1948 begann dann die Serienfertigung.
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=== Der Serie I 80-inch ===
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Der Name des Fahrzeugs war einfach: Land Rover. Später als es mehrere Achsabstände gab, wurden diese Teil der Fahrzeugbezeichnung. Das erste Modell hatte einen Achsabstand von 80-inch (2,032 m). Der Achsabstand ist bis heute Teil der Bezeichnung dieses Fahrzeugs und aller seiner Nachfolger. Dieses Modell wurde bis 1954 gebaut. Er kostete 540 £. Rover rechnete mit ca. 200 Einheiten  pro Woche, was jedoch zu niedrig angesetzt worden war. 1951 verliessen schon 16.000 Fahrzeuge pro Jahr das Werk.<br>
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Details zu diesem Modell [[Serie I 80-inch|hier]].
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=== Der Serie I 86-inch ===
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1954 löste das 86-inch Modell das 80-inch Modell ab. Bis auf die geänderten Aussenmaße blieb fast alles gleich. Der Fahrerbereich wurde etwas verändert, die Pedale wurden etwas versetzt und die Türgriffe lagen nun aussen. Das Modell wurde bis 1956 gebaut.
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=== Der Serie I 107-inch ===
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1955 traten zu dem 88-inch Modell zwei unterschiedlich ausgestattete, längere Modelle mit 107-inch Radstand als Pick-Up dazu, die ebenfalls dem 80-inch Modell von 1954, bis auf die Maße, entsprachen. Diese wurden bis 1958 gebaut.
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=== Der Serie I 88-inch ===
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[[Datei:LP Serie I Abschlepp 01.jpg|miniatur|rechts|Serie I Abschleppwagen]]1957 löste dann das 88-inch Modell das 86 -inch Modell ab. Es entsprach soweit dem 80-inch Modell ab 1952, jedoch hatte es einen Dieselmotor mit obenliegender Ventilsteuerung (Overhead Valves, oder [http://de.wikipedia.org/wiki/OHV-Ventilsteuerung OHV]). Es wurde bis 1958 gebaut.
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=== Der Serie I 109-inch ===
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Ebenfalls im Jahr 1957 kam das 109-inch und somit das längste Series I Modell auf den Markt. Es entsprach, bis auf die Maße, dem 88-inch Modell und wurde ebenso bis 1958 gebaut.
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== Modelle ==
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=== Zivile Varianten ===
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* I 80-inch
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*: Gebaut von 1948 - 1954
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* I 86-inch
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*: Gebaut von 1954 - 1956
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* I 107-inch
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*: Gebaut von 1955 - 1958
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* I 88-inch
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*: Gebaut von 1957 - 1958
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* I 109-inch
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*: Gebaut von 1957 - 1958
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=== Behörden ===
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=== Motoren ===
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| [[1,6 L Benzin]] || 1,6 L || 4 || Benzin || 37 kW (50 PS) bei 4.000 U/min || 108 Nm bei 2.000 U/min || Gebaut von 1948 - 1951
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=== Rahmen ===
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Es wird ein Leiterrahmen verwendet.
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=== Antrieb ===
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Das Fahrzeug besitzt einen permanenten Allradantrieb mit Freilaufnaben an der Vorderachse. Daher sind nur beim Vortrieb alle vier Räder angetrieben. Beim Rollen oder Rückwährtsfahren sind nur die Hinterräder angetrieben, es sei denn man schaltet den Allrad (nur in der Untersetzung möglich) für Rückwärtsfahrt dazu, hier ''Front Wheel Drive Lock'' genannt.<br>
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Siehe auch [[Allradantrieb#Serie_I_.281948_-_1951.29|Allradantrieb]].
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=== Fahrwerk / Achsen ===
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Die Serie besitzt ein Blattfederfahrwerk. Die Federn sind mit Gummipuffern abgefangen und besitzen noch einen Teleskopstoßdämpfer.
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'''Vorderachse'''
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'''Hinterachse'''
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! Modell !! [[VIN]] !! Anzahl Blätter !! Breite (mm) !! Dicke (mm) !! Last (KG)
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| 80" von 1948 - 1953
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==== Lenkung ====
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In dem Fahrzeug wurden zwei Typen von Lenkgetriebe verbaut. Zum einen vom Typ Schneckengetriebe und zum anderen die Weiterentwicklung dessen, Typ [http://www.oldtimer-markt.de/?noscript=/id/4191350#/id/4191350 Kugelumlauflenkung]. Ersteres hatte ein Umsetzungsverhältnis von 15:1, welches mit ca. 2,5 Umdrehungen von Lenkanschlag zu Lenkanschlag gebracht werden konnte. Das andere, modernere Getriebe hatte eine Übersetzung von 15,6:1. Hier brauchte es dann schon 3,3 Umdrehungen des Lenkrads von Anschlag zu Anschlag.
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== Zubehör ==
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* [[Serie I C12 Funk|C12 Funk]]
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== Literatur ==
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* Nick Dimbleby: ''Das grosse Land Rover Buch''. Heel, Gut Pottscheid 2008, 978-3-89880-946-7.

Version vom 1. November 2011, 22:42 Uhr

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine Reihe in England verbliebener ""Willys" Jeeps, die gerne von Landwirten genutzt wurden. Doch deren Anzahl nahm ab und der Bedarf war weiterhin sehr groß, weltweit. Aber ein Ersatz war nicht in Sicht.
Gleichzeitig war durch den Krieg Stahl rationiert und wurde nur Firmen zugewiesen, die im Exportgeschäft waren und somit Devisen nach England brachten. Es galt die Devise "Exportiere oder stirb". Dem Automobilhersteller Rover fehlten zu diesem Zeitpunkt exportfähige Modelle, was den Fortbestand des Unternehmens gefährdete. So kam die Idee von dem damaligen Rover Chefingenieur Maurice Wilks seinen Willys Jeep als Vorlage zu einem Allrad Fahrzeug zu nutzen gerade Recht. Zudem suchte Rover dringend nach einer Betätigung für ihr Werk in Solihull, da das Hauptwerk und die Verwaltung in Coventry bei Bombenangriffen zerstört worden waren. Das Werk musste etwas produzieren, bis Rover wieder ein modernes PKW Modell entwickelt hat, eine Übergangslösung sozusagen. Diese Übergangslösung wurde für 4 Jahre geplant.

Entwicklung und Prototypen

Somit began 1947 die Arbeit an dem Fahrzeug unter Federführung von Robert Boyle, Chefingenieur Arthur Goddard und unter den wachsamen Augen von Maurice Wilks. Es wurden ein paar Jeeps besorgt und in Solihull wurde ein Jeep Rahmen (mit 80 Zoll Radstand) mit einem Rover Motor und einer Aluminiumkarosserie (genauer Duraluminium) versehen, da Aluminium einfacher zu erhalten war als Stahl. Dieser Umstand rührt daher, dass enorme Mengen an Aluminium noch aus der Kriegsproduktion übrig waren, im Gegensatz zu Stahl.
Dieser Prototyp, von dem nur einer gebaut wurde, besaß eine Mittellenkung. Er hatte auch keine Türen, Dach oder weitere Sitze. Dieser Urtyp des Land Rover existiert nicht mehr, wohl aber ein originalgetreuer Nachbau. Die ersten Prototypen von Anfang 1948 besaßen noch einen Motor mit 1,38 L Hubraum, der aus dem Rover 10 stammte.
Die anfängliche Idee, einen Mittellenker zu produzieren, rührt auch aus dem Bestreben her, alles möglich günstig zu halten, da so die Inlands- und Exportmodelle in einer Produktionslinie hätten gefertigt werden können. Doch diese Idee wurde ebenso wie der zunächst geplante 1,38 L Motor verworfen und anstatt dessen ein 1,6 L Benzinmotor verwendet. Dieser Antrieb und das Getriebe entlieh man dem Rover P3. Zwischen dem Getriebe und den Antriebswellen wurde noch ein Reduktionsgetriebe gesetzt. Nur die mechanisch wichtigen Teile wurden aus Stahl gefertigt. Da das Fahrzeug nur als Überbrückung für die Aufrechterhaltung der Produktion gedacht war, wurden auch keine teuren Werkzeuge angeschafft. Alles musste sehr einfach sein. Das führte zu der eckigen Kastenform, da gerade Teile am einfachsten herzustellen waren. Die Farbe kam aus den Beständen der Kampfflugzeugproduktion.

Der erste Vorserien Serie I Land Rover, Fahrgestellnummer R01.
Im Juli 1948 begann dann die Serienfertigung.

Der Serie I 80-inch

Der Name des Fahrzeugs war einfach: Land Rover. Später als es mehrere Achsabstände gab, wurden diese Teil der Fahrzeugbezeichnung. Das erste Modell hatte einen Achsabstand von 80-inch (2,032 m). Der Achsabstand ist bis heute Teil der Bezeichnung dieses Fahrzeugs und aller seiner Nachfolger. Dieses Modell wurde bis 1954 gebaut. Er kostete 540 £. Rover rechnete mit ca. 200 Einheiten pro Woche, was jedoch zu niedrig angesetzt worden war. 1951 verliessen schon 16.000 Fahrzeuge pro Jahr das Werk.
Details zu diesem Modell hier.

Der Serie I 86-inch

1954 löste das 86-inch Modell das 80-inch Modell ab. Bis auf die geänderten Aussenmaße blieb fast alles gleich. Der Fahrerbereich wurde etwas verändert, die Pedale wurden etwas versetzt und die Türgriffe lagen nun aussen. Das Modell wurde bis 1956 gebaut.

Der Serie I 107-inch

1955 traten zu dem 88-inch Modell zwei unterschiedlich ausgestattete, längere Modelle mit 107-inch Radstand als Pick-Up dazu, die ebenfalls dem 80-inch Modell von 1954, bis auf die Maße, entsprachen. Diese wurden bis 1958 gebaut.

Der Serie I 88-inch

Serie I Abschleppwagen
1957 löste dann das 88-inch Modell das 86 -inch Modell ab. Es entsprach soweit dem 80-inch Modell ab 1952, jedoch hatte es einen Dieselmotor mit obenliegender Ventilsteuerung (Overhead Valves, oder OHV). Es wurde bis 1958 gebaut.

Der Serie I 109-inch

Ebenfalls im Jahr 1957 kam das 109-inch und somit das längste Series I Modell auf den Markt. Es entsprach, bis auf die Maße, dem 88-inch Modell und wurde ebenso bis 1958 gebaut.

Modelle

Zivile Varianten

  • I 80-inch
    Gebaut von 1948 - 1954
  • I 86-inch
    Gebaut von 1954 - 1956
  • I 107-inch
    Gebaut von 1955 - 1958
  • I 88-inch
    Gebaut von 1957 - 1958
  • I 109-inch
    Gebaut von 1957 - 1958

Miltär

Behörden

Technik

Motoren

Motor Hubraum Zylinder Kraftstoff Leistung Drehmoment Bemerkung
1,6 L Benzin 1,6 L 4 Benzin 37 kW (50 PS) bei 4.000 U/min 108 Nm bei 2.000 U/min Gebaut von 1948 - 1951
2,0 L Benzin 2,0 L 4 Benzin 38 kW (52 PS) bei 4.000 U/min 136 Nm bei 1.500 U/min Gebaut von 1952 - 1954
2,0 L Diesel 2,0 L 4 Diesel 38 kW (52 PS) bei 3.500 U/min 117 Nm bei 2.000 U/min Gebaut von 1957 - 1958

Rahmen

Es wird ein Leiterrahmen verwendet.

Antrieb

Das Fahrzeug besitzt einen permanenten Allradantrieb mit Freilaufnaben an der Vorderachse. Daher sind nur beim Vortrieb alle vier Räder angetrieben. Beim Rollen oder Rückwährtsfahren sind nur die Hinterräder angetrieben, es sei denn man schaltet den Allrad (nur in der Untersetzung möglich) für Rückwärtsfahrt dazu, hier Front Wheel Drive Lock genannt.
Siehe auch Allradantrieb.

Fahrwerk / Achsen

Die Serie besitzt ein Blattfederfahrwerk. Die Federn sind mit Gummipuffern abgefangen und besitzen noch einen Teleskopstoßdämpfer. Die Blattkonfigurationen waren wie folgt:

Vorderachse

Modell VIN Anzahl Blätter Breite (mm) Dicke (mm) Last (KG)
80" bis 862114 9 44,45 6 x 5,16
3 x 4,57
280
80" 862115 - 06113529
8670001 - 06200419
8680001 - 06300030
9 44,45 6 x 5,16
3 x 4,57
342
80" 06113530
06200420
06300031 -
9 63,5 9 x 4,2 237
86" / 88" von 1954 - 1958 10 63,5 1 x 4,36
9 x 3,57
277 (Fahrerseite)
230 (Beifahrerseite)
107" / 109" von 1954 - 1958 bis 57200469 9 63,5 4,2 340 (Fahrerseite)
288 (Beifahrerseite)
107" / 109" von 1954 - 1958 ab 57200470 11 63,5 4,3 340

Hinterachse

Modell VIN Anzahl Blätter Breite (mm) Dicke (mm) Last (KG)
80" von 1948 - 1953 9 oder 10 44,45 7 x 5,56
2 x 4,76
oder
10 x 5,16
206 (Fahrerseite)
165 (Beifahrerseite)
86" / 88" von 1954 - 1958 11 63,5 10 x 4,76
1 x 6,35
313 (Fahrerseite)
263 (Beifahrerseite)
107" / 109" bis 121601061 sowie 102" SW bis 87060061 10 63,5 1 x 6,35
7 x 4,76
2 x 7,93
381 (Fahrerseite)
326 (Beifahrerseite)
107" / 109" Station Wagon 107" von 87060062 - 131700042
109" von 121601602 - 121700416
11 63,5 1 x 6,35
6 x 4,76
4 x 7,93
525 (Fahrerseite)
460 (Beifahrerseite)
88" Feuerwehr / 107" / 109" Feuerwehr ab 111703274
107" ab 131700042
109" ab 121700417
8 63,5 7,1 525 (Fahrerseite)
460 (Beifahrerseite)

Lenkung

In dem Fahrzeug wurden zwei Typen von Lenkgetriebe verbaut. Zum einen vom Typ Schneckengetriebe und zum anderen die Weiterentwicklung dessen, Typ Kugelumlauflenkung. Ersteres hatte ein Umsetzungsverhältnis von 15:1, welches mit ca. 2,5 Umdrehungen von Lenkanschlag zu Lenkanschlag gebracht werden konnte. Das andere, modernere Getriebe hatte eine Übersetzung von 15,6:1. Hier brauchte es dann schon 3,3 Umdrehungen des Lenkrads von Anschlag zu Anschlag.

Zubehör

Literatur

  • Nick Dimbleby: Das grosse Land Rover Buch. Heel, Gut Pottscheid 2008, 978-3-89880-946-7.