Öl

Aus Landypedia
Version vom 2. September 2011, 13:49 Uhr von AWo (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Welches Öl nimmt man am besten? Diese Diskussion wird immer wieder und auch heftig geführt. Dieser Artikel soll zunächst einmal die technischen Hintergründe k…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Welches Öl nimmt man am besten? Diese Diskussion wird immer wieder und auch heftig geführt. Dieser Artikel soll zunächst einmal die technischen Hintergründe klären und bei den vielen Bezeichnungen helfen, die mittlerweile existieren.

Grundeigenschaften

Öle haben ein paar wichtige Eigenschaften und Kenndaten, die von den Fahrzeugherstellern für ihre Motoren und Getriebe gefordert werden. Aber nicht alle diese Eigenschaften und Kenndaten finden sich als Angabe auf den Verpackungen.

Viskosität

Die Viskosität gibt das innere Reibungsverhalten des Öls an und ist stark Temperaturabhängig. Dabei muss das Öl einen Spagat bewerkstelligen. Im kalten Zustand muss es dünnflüssig sein, damit es schnell an alle Schmierstellen kommt, wenn es warm bzw. heiss ist, darf es aber nicht zu dünnflüssig werden, da sonst der Schmierfilm abreissen kann. Dieses Verhalten wird durch die SAE Kennzeichnung angegeben. Sogennante Einbereichsöle haben hier einen Wert angegeben(z.B. SAE 40W) und decken kleinere Temperaturbereiche ab. Mehrbereichsöle geben den unteren und oberen Wert an (z.B. SAE 5W-40) wobei der obere Wert massgebend, in Bezug auf das was der Hersteller fordert, ist. Der untere kann dann entsprechend den klimatischen Verhältnissen gewählt werden. Je kleiner der untere Wert ist, je dünnflüssiger ist das Öl im kalten Zustand. Steht noch der Buchstabe W dabei, wurde diese Viskosität bei noch tieferen Temperaturen erreicht. Der abgedeckte Temperaturberiech ist hier wesentlich größer als bei Einbereichsölen.

Wechselintervall

Warum muss Öl gewechselt werden, es schmiert doch immer? Jain, das Öl selber ist auch nach langer Benutzung ziemlich konstant, aber die Zusätze (Additive), die viele wichtige Eigenschaften des Öls ausmachen, verbrauchen sich. Additive machen heutzutage 15%-30% des Öls aus. U.a. zählt zu den Aufgaben der Additive:

  • Korrosionsschutz
  • Neutralisieren von Säuren (bei Dieselmotoren z.B. in Abhängigkeit von den Dieselzusätzen, wie Schwefel)
  • Umweltschutzanforderungen, CO2 Reduzierung
  • Reinigung (z.B. Ventilsitze)

Bei PKW Motoren geht der Trend immer mehr zu kleineren Ölwannen und somit kleineren Ölmengen. D.h. weniger Öl, muss die gleiche Arbeit verrichten. Bildlich gesprochen, kommt der Tropfen Öl häufiger "an das Arbeiten" als wenn mehr davon vorhanden wäre. Somit verbrauchen sich die Additive auch schneller. Manchmal wird dann auf LKW Öle verwiesen, die ja hohe Wechselintervalle garantieren. Jedoch kann das nur bedingt auf PKW Motoren übertragen werden, da diese sehr viel weniger Kaltstarts verkraften müssen, lange und niedertourig laufen und große Mengen an Öl im Motor vorhanden sind.
Ist die Spritqualität nicht bekannt oder sind hohe Schwefelzusätze (ab 0,5%) vorhanden sollte immer der vom Hersteller angegebene Wechselintervall, unabhängig vom Öl beibehalten werden.

Ölbasis

Es werden im Wesentlichen drei Öle angeboten:

  • mineralisch
  • mineralisch mit synthetischen Zusätzen (teilsynthetisch)
  • synthetisch

Manche Hersteller bieten auch noch weitere Öle an (z.B. Liqui Moly mit Synthese Technologie), aber nur wo vollsynthetisch oder synthetisch angegeben ist, ist auch wirklich ein synthetisches Öl drin. Synthetische Öle gelten als die höchstwertigen Öle. Sie decken auch höhere Viskosebandbreiten ab als rein mineralische ab.

Motoröle

Klassifizierung

Nebend er Viskosität ist die Ölklassifizierung die wichtigste Angabe. Und auch die am wenigsten überschaubare. Grundsätzlich gibt es derzeit zwei Klassifizierungssysteme und zusätzlich noch die einiger Hersteller (VW, MAN, Mercedes Benz, Renault, etc.), die noch spezifischer sind.
Die Motorenhersteller fordern für ihre Motoren Öl nach der einen oder anderen Spezifikation. Das Erreichen dieser Spezifikation kostet die Hersteller viel Geld, daher bedeutet das fehlen einer solchen Angabe beim Öl, nicht zwangsläufig, dass es diese Spezifikation nicht erreichen würde. Das Öl ist daraufhin vielleicht einfach nicht getestet worden.

API

API steht für American Petroleum Institute, welches Spezifikationen für Öle entwickelt. Diese teilen sich in die zwei großen Bereiche

  • Benzinmotoren: ACI-S
  • Dieselmotorev: ACI-C

Als Merkhilfe kann man sich das S als Abkürzung für Spark (Zündfunken) und das C für Compression (Kompressionszündung) vorstellen.

Die jeweilige Spezifikation wird mit einem fortlaufenden Buchstaben hiner dem S oder C angegeben. Aktuell für Benzinmotoren ist die Spezifikation N, also API-SN. In der Regel bedeuten höhere Buchstaben auch ein höherwertiges Öl, da die Anforderungen steigen. Wenn für ein älteres Fahrzeug z.B. API-SJ gefordert wird, kann es sein, dass Öle nach dieser Spezifikation gar nicht mehr angeboten werden, wohl aber mit API-SN, welches die Anforderungen von J beinhaltet. Bei der Dieselspezifikation gibt es dort jedoch eine Ausnahme, es wurde ein Buchstabenbereich abgetrennt,

ACEA

Das europäische Pendant zur API ist die ACEA (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles), welches ein eigenes System hat. Auch hier teilt sich dieses in Benzin- und Dieselmotoren:

  • Benzinmotoren: ACEA A
  • Dieselmotoren: ACEA B
  • Arbeitsmaschinen und LKW (Diesel): E

Die jeweilige Klassifizierung wird duch eine steigende Nummer hinter dem A, B oder E angegeben.

Weiterführende Links