Rumänische Karpaten (Siebenbürgen/Transsilvanien, Walachei)

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Rumänische Karpaten (Siebenbürgen/Transsilvanien, Walachei)
Land/Länder Deutschland/Tschechien/Slowakei/Ungarn/Rumänien/Österreich
Start (Ort) Köln
Ziel (Ort) Rumänische Karpaten (Siebenbürgen/Transsilvanien, Walachei)
KM ca. 4.304
Dauer 17 Tage
Onroad/Offroad 70/30 (ohne An-/Abreise)


Anreise

Die Anreise fand für alle Teilnehmer separat statt und führte über zwei Routen. Eine ging über Passau, dann durch Österreich (Linz, Wien), Ungarn (Gyor, Budapest) nach Arad, Rumänien. Die andere ging über Frankfurt, Nürnberg, Prag, Bratislava, Budapest bis Oradea, Rumänien. Zurück fuhren alle die Route über Arad, Wien, Linz nach Passau und von dort noch zu einem Landytreffen in Peckfitz (Peckfitz Run 2013). Die Kilometerangabe bezieht sich auf die Anreiseroute über Prag bis zur Auflösung der Gruppe in Peckfitz.

Die Anreise dauerte insgesamt zwei Tage, wenn man von dem einen Tag der Besichtigung Prags absieht. Die erste Übernachtung konnten wir ohne Probleme in der Nähe von Prag machen (50° 02,862'N 14° 22,227'E). Von dort ging es bis kurz hinter Budapest, wo wir die zweite Übernachtung tätigten. Wir suchten uns ein kleines Plätzchen, etwas abseits, welches zu diesem Zeitpunkt auch nur durch eine leichte Offorad-Einlage zu erreichen war (47° 10,636'N 19° 53,214'E). Dazu verliessen wir die Europastrasse E60 kurz hinter Cegléd in südlicher Richtung. Selbstverständlich verhielten wir uns absolut diskret, damit wir niemanden stören und auch der Müll gehört mitgenommen, nicht liegengelassen! Von dort ging es dann in einem Rutsch bis Arieşeni im Apuseni Gebirge zu unserem Zusammentreffen. Das gemeinsame Ziel war der Stellplatz bei Erwin Sipos, der einen Anlaufpunkt für verschiedene Aktivitäten im Apuseni bietet. Dort trafen wir dann alle Mittwochs zusammen, nachdem ein Pärchen bereits Sonntags gestartet war, ich Montags und der Dritte bereits eine Woche vorher.

Apuseni

Das Apuseni Gebirge (Siebenbürger Westkarpaten) liegt im Westen Rumäniens und ist daher schon nach wenigen Kilometern nach dem Grenzübertritt in Oradea zu erreichen. Wie bereits kurz beschrieben, fuhren wir dort den Platz von Erwin Sipos in Arieşeni an. Da er 30 Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet hat, spricht er fliessend deutsch. Seine Frau spricht es ebenfalls gut, die Verständigung ist daher vollkommen problemlos. Dort erholten wir uns dann Donnerstags ersteinmal von der ganzen Anreise. Das Pärchen nutze den Tag zum Besuch der nur wenige Kilometer von uns entfernten Eishöhle Peștera Scărișoara im Bihor-Gebirge. Bihor ist eines der fünf Verwaltungsbezirke im Apuseni.

Freitags fühlten wir uns dann alle fit genug, den ersten Offroad Ausflug zu starten. Geplant war eine Rundfahrt, die an einem Sendeturm vorbeiführt. Zuerst versuchten wir es mit dem nordwestlichen Einstieg. Bei 46° 30,912'N 22° 40,234'E bogen wir links auf die Piste ab und folgten ihr bis 46° 29,173'N 22° 39,168'E. Dort, kurz hinter einer kleinen Offroad Einlage durch aufgeweichten, feuchten Boden endete die Route jedoch in einer kleinen Waldlichtung. Also zurück bis 46° 30,465'N 22° 40,071'E und dort rechts abgebogen. Dieser Weg führte und zu einer kleinen Piste entlang eines Skilifts und erwies sich ebenfalls als Sackgasse. Der Weg geht dort zwar weiter, aber nur für Wanderer. Wir entschieden uns das ganze von der anderen Seite aus zu versuchen. Also zurück zur DN75 und bei 46° 28,590'N 22° 44,4354'E (diesmal) rechts, also südlich, abgebogen. Nun stand uns eine nervige Rüttelpiste bevor, die letztendlich zu dem Sendeturm führte. Anfangs noch durch den Wald führend, nahm der hohe Baumbestand immer weiter ab, je höher wirk kamen. Dort wude es karger, viel Buschwerk. Bei 1.878 Höhenmetern lag dann der Sendeturm (46° 26,506'N 22° 41,253'E) als höchster Punkt der Tour. Von dort ging es über sanfte, grüne Hügel dem Kamm entlang weiter Richtung Norden. Wir kamen bis ca. 46° 29,934'N 22° 40,532'E wo uns eine abfallende, lose Geröllpiste erwartete. Teilweise mit größeren Felsen. Einstimmig entschieden wir uns diese nicht zu fahren, obwohl es mit Ruhe, Zeit und etwas Geschick zu bewältigen gewesen wäre. Wir wussten jedoch nicht, ob dies eine Sackgasse wird, was bedeutet hätte, dass wir mit viel Zeitaufwand alle drei Fahrzeuge wieder diesen Weg zurück hätten bringen müssen. Dazu war der Tag uns schon zu spät und wir hatten ja auch einen Gast dabei, sonst hätte man sich zum Übernachten vor-Ort entscheiden können. Also Umkehr und den ganzen Weg wieder zurück bis zu unserem Stellplatz bei Erwin. Fährt man diesen Weg weiter, trifft man bei 46° 30,086'N 22° 40,122'E auf die von uns zuerst eingeschlagene Route.

Zur Transalpina

Samstags verließen wir dann Arieşeni Richtung Südost. Das nächste grobe Ziel war Alba Iulia um von dort über ein kurzes Stück der DN1 auf die DN67c, die Transalpina, zu kommen. Zunächst fuhren wir die DN75 Richtung Ost und dann auf die DJ672 bei 46° 22,401'N 23° 01,132'E. Wir suchten uns wieder ein paar Wege abseits des Asphalts. Bei 46° 20,171'N 22° 56,359'E bogen wir östlich in den Wald ab. Der Weg wurde schnell schlechter, starke Erosionen und zerfurchte Spuren. Dies dürfte ein reiner Rückeweg zur Waldbewirtschaftung sein. Bei 46° 20,173'N 22° 57,110'E entschieden wir uns für den linken Weg, der in einer Sackgasse endetete. Wir fuhren zurück und an dieser Gabelung dann geradeaus (also die andere Möglichkeit). Dieser führte uns noch weiter in den Wald. Mehrfach lagen Bäume quer, so dass wir sie beseitigen mussten und einige steile und enge Passagen machten eine schöne Offroadfahrt daraus. Aber auch hier landeten wir in einer Sackgasse. Dieser Punkt 46° 20,148'N 22° 57,792'E war eine Senke und dementsprechend schlammig. Der weiterführende Weg bergauf war nur oberflächlich trocken, die Räder rissen diese Schicht auf unter darunter war nur Schlamm. Einige Meter versuchten wir das erste Fahrzeug mit dem Greifzug durchzuziehen, aber die Schlammpassage hörte nicht auf. Vorsicht ist geboten, während wir mit den Fahrzeugen beschäftigt waren, brach ein paar Meter von uns einfach so ein halber Baum ab. Wir entschieden uns umzukehren und einen Schlafplatz zu suchen. Den fanden wir bei 46° 20,084'N 22° 57,231'E, eine schlichte Wiese. In der Nähe stehen ein paar Häuschen, der Hirte den wir dort trafen, war uns gegenüber sehr freundlich.

Am nächsten Tag ging es dann weiter über Lehmpisten, dann Asphalt durch Câmpeni, wo wir auf dem Markt zunächst frische Lebensmittel einkauften. Kurz hinter Câmpeni folgten wir der DN74a nach Süden, durch Abrud und dort auf die DN74. Bei 46° 15,155'N 23° 06,183'E verliessen wir wieder die befestigten Straßen und bogen nördöstlich auf die DJ1071 ab. Durch ein paar kleine Dörfer durch, fanden wir unseren nächsten Schlafplatz bei 46° 13,858'N 23° 13,720'E.

Transalpina

Die Transalpina, bzw. ein Ort der dort gelegen ist, Jina, war das nächste Ziel. Wir wollten jedoch nicht immer die Ziele direkt anfahren, sondern wir liessen uns Zeit und suchten uns nach Möglichkeit die Wege über der Berge um Asphalt zu vermeiden. Das kann natürlich auch einmal dazu führen, dass das Ziel nicht auf dem kürzesten Weg oder schon am nächsten Tag erreicht wird. So manche Überraschung und Sackgasse kann einem da begegnen. Aber das war ja so gewollt.
Wir nutzten einen Teil der Nordrampe und bogen im Bereich des Tau-Stausees auf Waldwege (Richtung Ost), die jedoch Sackgassen waren. Wegen schlechtem Wetter und einbrechender Dunkelheit fuhren wir wieder zurück Richtung Nord und übernachteten 2x auf dem Camping-Platz (45° 49,586N, 23° 36,414E). Danach über Jina und Poiana Sibiului (Dj106e) zur Dn1 zum Tanken.

Transfogarascher Hochstraße

Unsere Anfahrt: von der Dn1 westlich Sibiu (Hermannstadt) fuhren wir über die Dj160a bis Paltinis und dann über Waldwege Richtung Ost bis zur Dn7. Diese fuhren wir in südliche Richtung, um dann wieder auf kleinste Straßen nach Osten abzubiegen und irgendwann die Transfogarascher Hochstraße am Südende zu erreichen.

Die Transfogarascher Hochstraße ist durchweg zweispurig asphaltiert und teilweise stark befahren. Als es in den Bereich der stärkeren Steigungen und engeren Kehren ging, wurde es einsamer und es gab atemberaubende Ausblicke. Schon mehrere Kilometer vor der Passhöhe fiel die Außentemperatur um ca. 20 Grad Celsius gegenüber der Ebene. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz verließen wir die Hauptstrecke (Dn7c) und passierten den See "Vidraru" westlich - nicht asphaltiert, aber auch keine fahrtechnische Herausforderung. Diese Plätze sagten uns nicht zu und wir fuhren durch bis zum Campingplatz "De Oude Wilg" bei Carta, wo wir uns sehr wohl fühlten.


" Transfăgărăşan (Transfogarascher Hochstraße) Hinter der Stadt Făgăraş folgt, fährt man in Richtung Sibiu, der Abzweig zur spektakulärsten rumänischen Straße: der Hochgebirgsstrecke Transfăgărăşan, die das Făgăraş-Gebirge überquert (von Braşov kommend, auf der Dn1, Richtung Süd abbiegen – wir sind entgegengesetzt gefahren) und Siebenbürgen mit der Walachei verbindet. Die mittlerweile gut asphaltierte Strecke schlängelt sich kurvenreich durch herrliche Berglandschaft und gewährt weite und wunderschöne Panoramablicke. Höchster Punkt ist der 2042 m hohe Bălea-Pass. Für Motorradfahrer ist die Strecke ein Traum.

Die 151 km verlaufen von Bascov (Kreis Argeş, Walachei) über den Vidraru-Stausee bis nach Siebenbürgen, wo die Straße auf die DN 1 zwischen Sibiu und Braşov stößt (bei Cărţişoara). Das landschaftlich schönste Stück beginnt jedoch nicht schon in Bascov, sondern erst nach ca. 60 km bei der Gemeinde Arefu.

Die Straße ist allerdings im Winter geschlossen - und der Winter ist ganz schön lang. Die offiziellen Öffnungszeiten sind 1. Juli-31. Okt., sie ändern sich allerdings je nach Wetterlage. Aktuell erkundigt man sich am besten beim Salvamont Sibiu, Leiter David Adrian, 0732/140144 (bei Dunkelheit ist die Pass-Strecke geschlossen)."
- Diana Schanzenbach: Rumänien, Seite 217, 1. Auflage 2012, ISBN 978-3-89953-658-4, www.michael-mueller-verlag.de


Bran

Honigberg (Hărman)

Honigberg bei Kronstadt

Unsere letzte Station mit zwei Übernachtungen, vor der Rückreise nach Deutschland, war das Gästehaus des Pfarrhauses der Kirchenburg von Honigberg. Die Idee, von hier aus am nächsten Tag mit dem Taxi in die Innenstadt (Altstadt) von Kronstadt (Braşov) zu fahren, wurde verdrängt. Den ganzen Vormittag haben wir im heimeligen Garten verbracht (relaxen pur) und die Besichtigung der Kirchenburg dauerte deutlich länger als erwartet – lag wohl daran, dass es montags eigentlich keine Führungen gibt und wir uns frei im gesamten Komplex bewegen konnten. Die Tochter des Burgwächter-Ehepaares war gerade da (lebt in Deutschland) und die Gespräche beschränkten sich nicht auf die historischen Elemente. Kurz noch im Laden gegenüber frisches Gemüse und Bier gekauft und schon hatten wir wieder den Grill an.

Der Ort erschien uns eher unscheinbar – wir haben ihn nicht wirklich erkundet, sind halt kurz auf der Hauptverkehrsstraße, von Kronstadt kommend, rein gefahren und haben eine Runde um die Kirchenburg gedreht. Niedrige Gebäude, die oft ungepflegt wirkten – ein buntes Durcheinander verschiedenster Baustile - eine Siedlung in typisch deutscher Architektur haben wir nicht gesehen.

Auffällig, außer der Kirchenburg, das Pfarrhaus mit Gästehaus. Wir hatten uns einige Tage vor unserer Ankunft telefonisch angekündigt und wurden, nach der persönlichen Anmeldung (nix schriftlich) bei Herrn Dieners in der Kirchenburg, auf den ummauerten Hof des Pfarrhauses geleitet. Dort erhielten wir die Schlüssel für das Tor und das Gebäude. Der Hof ist ein sehr gepflegter Garten und die Zimmer teilweise mit eigenem Bad, schlicht, zweckmäßig eingerichtet und gepflegt, Holzdielen mit Perserteppichen und Möbel die gut in ein Heimat-Museum passen – heile Welt. Morgens und abends besuchte uns der pensionierte Landwirt Manfred, der sich um den Garten kümmert. Er stellte sich mit den Worten „ich bin hier der Hofnarr“ vor und wir erfuhren noch viele Details der Honigberger Gemeinde der letzten 70 Jahre. Über seinen Selbstgebrannten freuten wir uns besonders.

Die Kirchenburg macht einen liebevoll gepflegten Eindruck, es gibt aber auch Bereiche, da gibt es noch viel zu tun. Die Angaben im Reiseführer geben nur einen Teil der Geschichte des Komplexes wieder und können die Atmosphäre kaum transportieren. Die ursprünglich romanische Kirche wurde auf Beschluss der Gemeinde lutherisch, also evangelisch (Augsburger Bekenntnis) – selbst in der Zeit Ceauşescus wurden Gesangbücher (mit altem Inhalt) neu aufgelegt – die Siebenbürger Sachsen haben ihre historischen Sonderrechte wohl teilweise auch über diese Zeit retten können …



" Hărman (Honigberg, Szászhermány) Es ist eine der besterhaltenen Kirchenburgen von Siebenbürgen. Zudem hat der große Wehrkomplex von Honigberg, 13 km nordöstlich von Kronstadt, auch einige Besonderheiten zu bieten. So ist Honigberg die einzige Wehranlage, die extra Wohnräume für die VIPs des Dorfes hatte: Pfarrer, Kurator, Bürgermeister. Außerdem wurden besondere Kirchenbänke (1595) für Frauen installiert: ohne Rückenlehne. Nicht etwa, weil man an den Frauen sparen wollte, sondern weil sie ihre kostbaren Trachten mit den seidenen, bestickten Bändern am Rücken schonen wollten.

Die erste Erwähnung der Kirchenburg geht auf das Jahr 1240 zurück, als König Bela IV. dem Zisterzienserorden das Patronat über die Kirche verlieh. Die ursprünglich romanische Basilika wurde gotisch vollendet. Schon im 13. Jh. entstand ein ovaler Mauerring, im 15. Jh. folgte eine zweite äußere Mauer, und die 12 m hohe innere Mauer wurde durch Türme verstärkt. Ein Wassergraben vollendete die Kirchenfestung, die mehrmals ihren Feinden trotzte.

Man betritt die Anlage durch einen Gang bzw. Torturm auf der Südseite. Eine Besonderheit sieht man gleich nach dem Eintreten in den Hof: Auf der südlichen Außenwand der Kirche kleben „Schwalbennester“: Wohn- und Vorratsräume für Gefahrenzeiten. Die Ringmauer ist mit Schießscharten versehen. Der Westturm ist stolze 52 m hoch. Im inneren der Kirche werden Besucher von der Aufschrift begrüßt: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“ Barockaltar und Kanzel stammen aus dem 18. Jh. Schön sind die orientalischen Teppiche (16./17. Jh.). In der östlichen Ringmauer befindet sich eine Kapelle (13./14. Jh.) mit Wandmalereien. …"
- Diana Schanzenbach: Rumänien, Seite 201, 1. Auflage 2012, ISBN 978-3-89953-658-4, www.michael-mueller-verlag.de


Zusatzinformationen

Vignetten

Tschechei

  • Zweiteilige Autobahnvignette, einen Teil an die Scheibe kleben, den anderen inkl. Quittung aufheben. Nur beide Teile zusammen ergeben eine gültige Vignette.

Slowakei

  • Einteilige Vignette für die WIndschutzscheibe

Ungarn

  • Fahrzeugregistrierung (Angabe des Kennzeichens, richtige Schreibweise kontrollieren)

Rumänien

  • Fahrzeugregistrierung (Angabe des Kennzeichens, richtige Schreibweise kontrollieren)

Österreich

  • Vignette für die WIndschutzscheibe